Ansicht umschalten
Avatar von MarkusHuewe
  • MarkusHuewe

mehr als 1000 Beiträge seit 26.07.2001

Re: was ist mit den tausenden von Toten des Bürgerkriegs seit 2014?

https://euvsdisinfo.eu/de/desinformation-ueber-den-aktuellen-russland-ukraine-konflikt-sieben-mythen-entlarvt/

Mythos 2: „Die Situation in der Ukraine hat diesen Konflikt ausgelöst. Es gibt Beweise, dass die Ukraine Gräueltaten an der Russisch sprechenden Bevölkerung im Osten des Landes verübt. Russland muss eingreifen, nicht zuletzt weil die Ukraine und Russland ‚eine Nation‘ sind. Die Ukraine gehört schlichtweg zu Russlands ‚bevorzugtem Einflussbereich‘.“

Falsch. Anschuldigungen, dass die Ukraine ihre eigenen Gebiete angreift und die eigene Bevölkerung verfolgt, sind absurd. Um Unterstützung für die militärische Aggression Russlands zu erhalten, versuchen die russischen Staatsmedien unermüdlich, die Ukraine zu verleumden mit angeblichem Genozid(opens in a new tab) in der Ostukraine, haltlosen Parallelen mit dem Nazitum und dem zweiten Weltkrieg(opens in a new tab) und fabrizierten Geschichten, die negative Emotionen beim Publikum hervorrufen sollen.

Es gibt viele Beispiele solcher fabrizierter Geschichten, doch das Paradebeispiel ist ein russischer Fernsehbericht vom Beginn des Konflikts, in dem ukrainischen Kräften vorgeworfen wurde, in der Ostukraine einen Jungen zu kreuzigen. Die Geschichte hielt der Tatsachenprüfung nicht lange stand. Ähnliche Geschichten werden noch immer verbreitet.

In Wahrheit gibt es keine Beweise dafür, dass die ukrainischen Behörden Russisch sprechende Einwohnerinnen oder Einwohner oder solche russischer Abstammung in der Ostukraine verfolgen – geschweige denn für Genozid. Das wurde in Berichten des Europarats(opens in a new tab), des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte(opens in a new tab) und der OSZE(opens in a new tab) bestätigt.

Die oft verwendete Behauptung, die Ukraine und Russland wären „eine Nation“, ist einer der ältesten und am tiefsten verwurzelten Mythen, die gegen die Ukraine eingesetzt werden. Selbst aus einer weit zurückblickenden historischen Perspektive hält dieses Argument nicht stand. Es gibt zwar gemeinsame Wurzeln in der Kiewer Rus, die vom neunten bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts existierte, doch es ist schlichtweg falsch zu behaupten, dass die Ukraine und Russland 800 Jahre später eine Nation sind. Trotz Jahren der Fremdherrschaft verfügt die Ukraine über eine starke nationale Kultur und Identität und ist ein souveränes Land.

Die Idee einer „gesamtrussischen Nation“ ohne politische Grenzen ist eine ideologische Konzeption aus dem imperialen Zeitalter(opens in a new tab) und wird als Mittel eingesetzt, die Souveränität und nationale Identität der Ukraine zu untergraben. Seit 2014 pflegt die russische Regierung diesen Mythos wieder mit neuem Elan in dem Versuch, die militärische Aggression gegen die Ukraine zu rationalisieren und zu rechtfertigen.

Konzeptionen wie ein „Einflussbereich“ haben im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr. Wie alle souveränen Staaten kann die Ukraine ihre eigenen Weg, ihre Außen- und Sicherheitspolitik, ihre Allianzen und ihre Teilnahme an internationalen Organisationen und Militärbündnissen selbst bestimmen.

Um die Idee zu stärken, dass die Ukraine zu Russlands „Einflussbereich“ gehört, behaupten russische Behörden und Staatsmedien regelmäßig, dass die Ukraine kein „echter“ Staat wäre. Die vom Staat finanzierte russische Propaganda will die Geschichte verdrehen und die Idee legitimieren, dass die Ukraine in Russlands natürlichem Interessengebiet liegt.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten