km42 schrieb am 26. Juni 2007 9:14
> Aber ... trotzdem frage ich mich, _wozu_ wir solche Spiele bitte
> schon brauchen; oder glauben zu brauchen.
Irgendein Bergsteiger (ich weiß nciht mehr wer) antwortete auf die
Frage, warum er einen Berg besteigt: "Weil er da ist". Ähnlich ist es
wohl mit den SPielen: Sie werden gemacht, weil sie möglich sind, sie
werden gespielt, weil sie da sind.
> Aber wenn wir dringendere Probleme haben, wieso haben wir es dann
> nötig, solche Spiele zu spielen?
Die Frage ist erst mal, warum sie gemacht werden. Die Antwort ist:
Weil sie sich verkaufen. Und warum verkaufen sie sich? Weil die
gezielte Tabuverletzung der letzte Kick in einer Welt ist, in der das
Individuum zwar körperlich satt, geistig aber unterernährt ist.
In einer Aufmerksamkeitsökonomie ist das Überschreiten von Grenzen
die beste Werbung. Gerade in einem Markt, der eigentlich alles kennt.
Lemmings war ein geniales Spielprinzip, aber selbst Lemmings 3D
konnte da nicht wirklich was draufsetzen. Worms ist eine lustige,
neue Variante von Artellery Duel - aber der wievielte Worms-Clone
läßt sich noch verkaufen? Und solange keine echte Innovation in Sicht
ist, wird der Markt mit der x-ten Variation der alten Spielprinzipien
malträtiert - und es wird versucht, noch den letzten Kick
auszureizen, um das eigene Produkt abzusetzen. Bis über alle Grenzen.
Auf der Konsumentenseite: Hat er es nötig, so ein Spiel zu spielen?
Sicher nicht. Aber ncihts ist so langweilig wie der Shooter von
gestern, wenn nur geschossen wird. Die Sozialdynamik eines MMO packt
ein FPS nun mal nicht, die taktischen Finessen intelligenter Gegner
bei Counterstrike fehlen der Engine nun mal. SO wird jedes Spiel
irgendwann langweilig. Und es muß etwas draufgesetzt werden. Manhunt
ist die logische Forsetzung, so wie Gore die logische Fortsetzung des
Splatters ist.
Eigentlich stellst du die falsche Frage, was den Konsum von
Unterhaltungsmedien angeht (und Unterhaltung ist subjektiv, ich maße
mir nicht an, die Unterhaltungsmedien eines Anderen zu bewerten). Du
solltest fragen: "Aber wenn wir dringendere Probleme haben, wieso
haben wir es dann
nötig, unsere Zeit zu verschwenden, indem wir über solche Spiele
diskutieren?"
Oder anders gefragt: Cui bono? Wem nutzt die Diskussion? In
Anbetracht drängenderer Probleme?
CU
> Aber ... trotzdem frage ich mich, _wozu_ wir solche Spiele bitte
> schon brauchen; oder glauben zu brauchen.
Irgendein Bergsteiger (ich weiß nciht mehr wer) antwortete auf die
Frage, warum er einen Berg besteigt: "Weil er da ist". Ähnlich ist es
wohl mit den SPielen: Sie werden gemacht, weil sie möglich sind, sie
werden gespielt, weil sie da sind.
> Aber wenn wir dringendere Probleme haben, wieso haben wir es dann
> nötig, solche Spiele zu spielen?
Die Frage ist erst mal, warum sie gemacht werden. Die Antwort ist:
Weil sie sich verkaufen. Und warum verkaufen sie sich? Weil die
gezielte Tabuverletzung der letzte Kick in einer Welt ist, in der das
Individuum zwar körperlich satt, geistig aber unterernährt ist.
In einer Aufmerksamkeitsökonomie ist das Überschreiten von Grenzen
die beste Werbung. Gerade in einem Markt, der eigentlich alles kennt.
Lemmings war ein geniales Spielprinzip, aber selbst Lemmings 3D
konnte da nicht wirklich was draufsetzen. Worms ist eine lustige,
neue Variante von Artellery Duel - aber der wievielte Worms-Clone
läßt sich noch verkaufen? Und solange keine echte Innovation in Sicht
ist, wird der Markt mit der x-ten Variation der alten Spielprinzipien
malträtiert - und es wird versucht, noch den letzten Kick
auszureizen, um das eigene Produkt abzusetzen. Bis über alle Grenzen.
Auf der Konsumentenseite: Hat er es nötig, so ein Spiel zu spielen?
Sicher nicht. Aber ncihts ist so langweilig wie der Shooter von
gestern, wenn nur geschossen wird. Die Sozialdynamik eines MMO packt
ein FPS nun mal nicht, die taktischen Finessen intelligenter Gegner
bei Counterstrike fehlen der Engine nun mal. SO wird jedes Spiel
irgendwann langweilig. Und es muß etwas draufgesetzt werden. Manhunt
ist die logische Forsetzung, so wie Gore die logische Fortsetzung des
Splatters ist.
Eigentlich stellst du die falsche Frage, was den Konsum von
Unterhaltungsmedien angeht (und Unterhaltung ist subjektiv, ich maße
mir nicht an, die Unterhaltungsmedien eines Anderen zu bewerten). Du
solltest fragen: "Aber wenn wir dringendere Probleme haben, wieso
haben wir es dann
nötig, unsere Zeit zu verschwenden, indem wir über solche Spiele
diskutieren?"
Oder anders gefragt: Cui bono? Wem nutzt die Diskussion? In
Anbetracht drängenderer Probleme?
CU