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  • Fiend_THeyde

mehr als 1000 Beiträge seit 31.03.2004

Teil 2


> > Warum erklärst du Leute, die du nicht kennst, aufgrund von Spielen
> > (die du selbst nicht spielst) für "schadhaft", beklagst dich
> > andererseits jedoch über ein- bzw. zweidimensionale Sichtweisen
> > (siehe: "muß es immer entweder oder sein")?

> Ich meine damit ja nicht gleich jeden Spieler, sondern eine
> vermutlich relativ  kleine Gruppe von Freaks, die eigentlich im Spiel
> nur ihre allgemeine Lust an Waffen und Gewalt ausleben.

Besser sie leben diese Lust in Spielen aus, als in der realen Welt.
Das dürfte bei 99,99999 (Periode) Prozent der Menschheit der Fall
sein. Ich darf mal an die Relationen erinnern: wieviele Amokläufe gab
es in D in den letzten Jahrzehnten? Drei oder vier? Bei zweien steht
fest, daß die Täter im Schützenverein waren, das Schießen dort
beigebracht bekommen haben und z.T. ihre Waffen aus dieser Quelle
bezogen (der Typ in Erfurt bspw.). Der Herr Pfeiffer macht sich
regelmäßig mit der Behauptung lächerlich, daß Jugendliche in
Killerspielen den Umgang mit Waffen lernen würden.

Es ist nicht einzusehen, daß für andere Genre nicht gültig ist, was
für Killerspiele gelten soll. Läßt sich also das Fußballspielen, das
Autofahren oder das Skispringen per Computerspiel lernen? Wird man
zum "Industriegigant", weil man "Industriegigant 1 + 2" spielt?

Jugendliche, die gewalttätig sind und auf der Straße herumlungern,
spielen in der Regel keine Computerspiele, sondern lungern
gewalttätig auf der Straße herum. Das ist nämlich deren Vorstellung
von "Spaß und Unterhaltung".

> Irgendwelche
> Gymnasiasten die sich auf Lan Parties treffen und Shooter spielen,
> damit hab ich kein Problem.

> > > Deswegen muss man sie nicht verbieten.
> >
> > Richtig! Ist jedoch geplant...
> Achwas, das ist nur für die Boulevardblätter. Das wird immer wieder
> gesagt werden, wenn jemals ein Jugendlicher eine Waffe abfeuert. Es
> wird nie verboten werden, weil es ein Riesenmarkt ist -- es sind vor
> allem diese Spiele, die den Kauf immer neuer schnellerer Rechner
> antreiben -- und weil jede politische Entscheidung nur noch an den
> Standort Deutschland denkt.

Schön wärs ja, wenns so wäre. Der "Standort Deutschland" ist
allerdings eine Chimäre. Es geht um Seilschaften und persönliche
Bereicherung. Das Land ist diesen Leuten scheißegal, ebenso die
Bürger und erst recht die Jugendlichen.


> > > Erklär mir mal den qualitativen Unterschied zwischen solchen Spielen,
> > > in denen ich Menschen auf verschiedenste Weise ermorden und quälen
> > > kann, und etwa einem Spiel, in dem die Vergewaltigung und das zu Tode
> > > foltern eines Kindes simuliert werden kann.
> >
> > Da es ein solches "Spiel" nicht gibt, sind derartige Erklärungen
> > unnötig.

> Das kannst du doch nicht Ernst meinen, oder? Das eigentlich
> menschliche ist die Fähigkeit zum Nachdenken über Möglichkeiten.
> Du solltest ernsthaft überlegen, was der Unterschied wäre. Denkst du
> dass es solche Spiele nicht geben könnte? Warum? Ich wette, dass in
> USA auch Spiele rauskommen werden, in denen man als Agent Terroristen
> jagt und sie ggf. auch einer "Spezialbefragung" unterziehen kann.

Der "Terrorist" hat tatsächlich das Feindbild "Russe" oder
"Drogenbaron" in gewissen Spielen abgelöst. Allerdings sieht die
überwiegende Zahl der Spieler - behaupte ich einfach mal - die
gegnerischen Figuren als gegnerische Figuren und nicht als
Terroristen o.ä.

"Spezialbefragungen" mögen in sog. Zwischensequenzen eine Rolle
spielen (also in filmischen Einspielungen, in denen die
Hintergrundgeschichte erzählt wird), aber ein sog. "Spiel", indem
diese "Befragung" vom Spieler durchgeführt wird, gibt es meines
Wissens nicht. Man kann durchaus ein "noch" hinzufügen. Ein "Spiel",
indem als "Spielziel" Kinder virtuell vom "Spieler" vergewaltigt
werden, wird es jedoch niemals geben. Erst recht nicht in D.

Beim Rollenspiel "Fallout" wurden übrigens in D die ursprünglich
vorhandenen  Kinderfiguren aus dem Spiel entfernt, weil sie vom
Spieler versehentlich (oder mit Absicht) "getötet" werden konnten.
Das war allerdings nicht das Spielziel und wurde auch nicht durch
Erfahrungspunkte oder Gegenstände "belohnt" (im Gegenteil: es
schadete dem Ruf der eigenen Spielfigur). Es gehörte einfach zu einer
glaubwürdigen Spielumgebung, daß es in einer Stadt auch Kinder gibt. 

Diese "Kinder" wurden in einfacher Weise durch verkleinerte
Erwachsene dargestellt. Sie unverwundbar zu machen, wäre 1.
unrealistisch und 2. ohne größere Eingriffe in den Code nicht möglich
gewesen. Also hat man sie entfernt...was ebenfalls nicht so einfach
war, wie sich daran erkennen läßt, daß die Sprechblasen der Kinder
nachwievor dargestellt werden. Zwei Spielmissionen, die das Retten
eines entführten Kindes zum Ziele hatten, sind in der deutschen
Version unlösbar, weil die Spielfiguren fehlen.


> > explizit gemeint habe...oder bist du in der Politik tätig?
> GOTT BEWAHRE


:D

Greets

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