... weil die Realität sich halt nicht ausblenden lässt. Ich hab irgendwie den Sinn verloren für diese modernen "Spiele" & mir fällt schwer, für unsere Nationalmannschaft zu jubeln, die sich für jeden Mist begeistern lässt, nur nicht unbedingt für sportlerische Maximalleistungen auf dem Feld.
Eigentlich ist es einfach:
Fußballer sollten in erster Linie Fußball spielen und keine politischen Botschaften verbreiten.
Fußballer können ja gern Nutella auf's Brot schmieren und Rasiererwerbung machen, solange sie noch Zeit finden, ihre Hausaufgaben zu machen und auf Tore schießen.
Fußballer dürfen sich auch gern outen, die Performance muss aber einfach stimmen.
Aber selbst dann fällt mir irgendwie schwer, genauso mitzufiebern wie 2006. Damals war die "Welt zu Gast bei Freunden" und es war auch irgendwie ein schönes Märchen. Wir waren drauf und dran, die dunklen Jahre vergessen zu machen und die Nachkriegsgeschichte abschließen zu können. Unser Image war positiv in der Welt, der deutsche Tourist gern gesehen, das Land galt insgesamt als wirtschaftlich gut aufgestellt und "made in Germany" eben stand für Qualität. Bis auf einige Details am Rande (z.B. Agenda 2010 und der Afghanistankrieg) war im Grunde alles gut.
2024 sieht das alles einfach anders aus. Am Horizont dräut ein großer Krieg. Die Wehrpflicht wird wieder ein Thema. Unser Land soll "kriegstauglich" gemacht werden. Alle Wirtschaftsindikatoren zeigen in die falsche Richtung. Die enormen Teuerungsjahre 2022 und 2023 haben massive Löcher in die Haushalte gerissen und Kaufkraftverlust verursacht, der bislang nicht wieder ausgeglichen wurde. Zusätzliche Steuern und Abgaben belasten den Bürger weiter. Die finanzielle Not ist spürbar geworden in der unteren Hälfte der Bevölkerung, oder sind es inzwischen sogar fast zwei Drittel, die vom Wohlstand(serwerb) systematisch ausgeschlossen werden? Und unser Image ist im Ausland wieder das des "hässlichen Deutschen", aber nicht unbedingt, weil mancherorts die Blauen gewählt worden sind, sondern aufgrund der fatalen Politik der letzten paar Jahre.
Mir fällt's also schwer, mich angesichts der realen Probleme auf Fußball zu konzentrieren und ich hoffe, damit stehe ich nicht allein da. Dann wäre nämlich ein einziges GUTES bei dieser EM herausgekommen: Spiele ohne Brot beruhigen die Massen nicht.