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  • galeano

143 Beiträge seit 11.08.2017

Linke Kriegskritik des Proxy War nichts ohne marxistische Kapitalismuskritik...

Wie konkret müßte eine linke , für mich immer auch marxistisch-krisenanalytische
Kriegs-theoretische Erfassung etwa des jetzigen"proxy war" in der Ukraine sein, und inwieweit darf sie auf die ökonomisch-materialen (und also notwendig auch imperialistischen )Wurzeln dieses und der anderen schon früher losgetretenen Kriege zu sprechen kommen (von Jugoslawien ,Afghanistan , Irak,Libyen usf. ) um nicht sofort als linke Spinnerei aus der scientific community exiliert zu werden?

Wäre es nicht an der Zeit, gerade auch bei den vom Westkapitalismus direkt oder indirekt mit entfachten jetzigen Kriegen nicht nur über ad-hoc-ambulante Hilfe für die Opfer auf beiden Seiten dieser Kriege nachzusinnen, , , sondern kriegsanalytisch tiefere materialistische Erkenntnisse zu erarbeiten über die unaufhebbare innere Widersprüchlichkeit der globalen kapitalistischen Profitheckungsmaschinen, , deren apriori i m p e r i a l i s t i s c h e Struktur -herrührend aus systemzwanghafter stofflicher & geldwertiger Überproduktions-Unterproduktions-Natur, von K r i s e n prozessen zu Kriegen gepeitscht, immer auch angetrieben von innerer und äußerer Konkurrenzbestimmtheit ?

Intranational, international usw.-gebiert der Kapitalismus notwendig Kriege, konkomitant dazu mental - politisch softe oder stronge Totalitarismen (Derrida)usw.- bis hin zum bestialischen Faschismus . Radikal wäre darüber nachzudenken , nicht nur ambulant-helferisch, so richtig und notwendig das zur Notlinderung unbedingt auch ist !!
Auch darüber darf und muss eine humanistisch-marxistische Linke öffentlich nachdenken und sich in gewissem Maße an der Kriegs-Notlinderung beteiligen.
( Und eine materialistische Partei"die Linke" hätte m.E. -aus rein humanitären Gründen- das Ausfliegen von Nato-Helfern in Afghanistan zur Rettung vor den Taliban, durchaus zustimmen können, ohne dabei Sorge um die Reinheit ihres ansonsten ja konsequent realisierten Anti-Bellizismus zu haben) Marxismus ist für mich immer auch Humanismus-.

Unerläßlich, für linken Umgang mit allen gegenwärtigen Kriegen,das n ot w e n d i g Kulturzerstörerische,Toxische , Homicide , Imperialistisch-Kriegerische dieser über den gesamten Globus wuchernden neokapitalistischen- vom kapitalistischen W e s t e n immer noch dominierten,längst krisenhaften- Welt u n t e r w e r f u n g s u n ordnung endlich bitter ernst zu nehmen, sie einerseits humanitär ökonomisch wie politisch hinsichtlich ihrer verheerenden Folgen zu mildern - sondern sie andererseits durch Aufbau einer internationalen Antikriegs- Völkersolidarität -durch Ausreißen ihrer kaitalistischen Wurzeln zu bekämpfen!

Dabei wäre auf die im Kern schon spätestens seit 2008 grassierende globale Kapitalismus k r i s e als e i n e Hauptursache auch des "proxy war" einzugehen gewesen- und immer noch einzugehen.

Wichtig für radikale Linke wäre,die teils wissentliche verdeckte Krisenhaftigkeit bei den unmittelbar agierenden Kriegskontrahenten thematisieren Wie die Armuts- und Korruptionsdaten international glaubwürdiger Institute anzeigen , stecken sowohl Rußland als auch die ethnisch zerrissene Ukraine in einer besonders schlimmen Wirtschafts k r i s e. Deren Herkunft ist sicher einerseits zu erklären aus dem ökonomisch-bellizistischen Niederkonkurriertwordensein im Kalten Krieg ( Nachrüstung etc.) aber -weiter zurückblickend , aus den verheerenden Folgen des bestialischen nazistischen Vernichtungs- und Verwüstungskrieg ("verbrannte Erde" nicht erst nur beim deutschen Rückzug) in der Ukraine und Rußland .-

Wie Heiner Flaßbeck gerade richtig sagte, Rußland hätte ,wie die anderen Nachfolgestaaten des Warschauer Paktes auch, nach 1989 eine ganz andere Hilfe gebraucht , als sie der neoliberale Westen so zerstörerisch "gewährt" hat. Unvermeidlich hätten diese Staaten eines klugen ökonomischen Protektionismus , keinesfalls aber brutal zerstörerisch wirkenden neoliberalen "Freihandels" bedurft, um die vom ökonomisch niederkonkurrierten Real-Sozialismus hinterlassenen ökonomischen Defekte & Defizite allmählich zu "heilen". "Der" Westen hat diese bessere Hilfe allerdings nicht gewährt.Flaßbeck sieht darin einfach nur egozentrisch-westlichen ,oberflächlichen Neoliberalismus am Werk.
M.E. sieht er nicht, , k a n n evtl.bis heute nicht den i m p e r i a l i s t i s c h e n Charakter dieses Westens sehen., der dem ökonomisch und geostrategisch viel schwächeren Rußland statt wirklicher ökonomischer Hilfe alsbald einseitige Hochrüstung und selbstschützende Kriegsvorbereitung aufgezwungen hat.
Krieg als prima Mittel der Politik praktiziert. Bei Regimechanges im Mittelmeerraum, Neokolonialkriege (Afghanistan usw.) Dahinter m.E. eben doch plausibel zu vermuten der US-dominierte westliche global-Imperialismus ,theoretisch vorbereitet und latent bis offen begleitet von Ideologemen der Mackinder, Brzezinski usw.!

Aber jede linke genetische Analyse auch des Ukraine-Krieges muß , ohne die Perpetrator-Victim-Dialektik - samt Vorgeschichte des eigentlichen Kriegsbeginns im "proxy war" auszublenden ,
die im selbstzerstörerischen ökonomisch-kapitalistisch- dialektischen Kern-Kausal-komplex unvermeidlich angelegte Kriegserzeugung , insbesondere in ökonomischen Krisenzeiten, theoretisch herausarbeiten. Profit-(Mehrwertmassen)-Stagnationen in wichtigen Industriebereichen. Daher Päppeln der Rüstungsindustrien (mit dem demagogischen Arbeitsplätze-Erhaltungs-Argument usw sowie ) und deren "überzeugenden" weil spekulierten explodierenden Börsenkursen usw. Erkennbar werden lassen, dáß nur eine zeitgemäße neomarxistische diachrone und synchrone Kriegs-Analyse vor e i n s e i t i g e n politizistischen , ethnischen, "völkischen" Identifikationen bewahren und den Blick eröffnen kann auf eine wirklich radikale Kriegskritik , die nur als eine ebenso radikale Kapitalismuskritik zu haben ist.
Das nicht erkannt zu haben, ist für mich e i n Hauptgrund für den "Auftaktflopp der Linken"in Elmau!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.06.2022 19:27).

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