Ansicht umschalten
Avatar von Schneeflöckchen
  • Schneeflöckchen

mehr als 1000 Beiträge seit 29.04.2018

Gegen Protektionismus habe ich nichts, prinzipiell.

Wenn Land X sagt, "Nein, ihr scheisst uns nicht mit euren Hähncheteilen zu!" dann finde ich das absolut in Ordnung. Die Hähnchenteile hier nur mal als universell verstandenes Prinzip, Afrika und so. Kann natürlich auch jeden anderen Import betreffen, ich unterscheide da nicht.

Wenn man aber etwas differenzierter hinschaut als "30-40 Jahren neoliberaler Indoktrination", dann erkennt man aber auch, dass es so einfach nicht ist. Zumindest dann nicht, wenn man sich ein eher positives Gesamtergebnis wünscht.

Protektionismus funktioniert nämlich in zwei Richtungen.
Hat Land X nämlich einen El Presidente, dessen Schwager Hühnchenbauer ist, kann so ein Protektionismus auch dazu führen, dass die Bürger des Landes nur teure Hähnchen zu kaufen kriegen. Oder nicht genug (um den Preis zu treiben).

Und natürlich ist die Grenze zwischen nützlichem (?) und schädlichem Protektionismus schwer zu ziehen. Und die (teilweise gewollte) Unfähigkeit hier flexibler zu agieren hat Naomi Klein ja schon vor Ewigkeiten angeprangert.
Und auch, wenn sie den Begriff des "Neoliberalismus" dem breiten Publikum damals zum ersten mal näher gebracht und erklärt hat, verstehe ich wirklich nicht, warum dieser Begriff heute für alles herhalten soll, was nicht Planwirtschaft ist.

Merke: Nicht jeder, der mit seiner Arbeit ein Gewinnstreben verbindet, will zur Profitmaximierung Negerkinder versklaven und deren Flüsse vergiften.
Und doch ist dieses Stigma nicht nur nicht auszurotten, es ist mehr in Mode denn je.

Und das obwohl viele Länder, die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts 3. Welt waren, sich innerhalb weniger Generationen in die 2. oder gar 1. Welt katapultiert haben.
Mit Hilfe des Kapitalismus und auch des Neoliberalismus. Ehre wem Ehre gebührt.
Die kommunistischen Experimente in Asien und Süd-Amerika sind allesamt gescheitert. Darüber braucht man echt nicht mehr diskutieren.

Warum also ist "Neoliberal" so furchtbar?
Nun, weil es nicht den Kapitalismus beschreibt sondern den StaMoKap. Den Staatsmonopolistischen Kapitalismus.
Meiner Meinung nach beschreibt "Neoliberalismus" eine frühe Form der durch kapitalistische Syndikate oder Konglomerate durchdrungenen Politik, die nach 45 nicht mehr von nationalen, sondern von internationalen Arschlöchern die Marschrichtung vorgegeben bekommt.

Um es mit Kaiser Wilhelm II zu sagen: Sie kennen keine Deutschen mehr, sie kennen nur noch Konsumenten.
Und genauso gibt es auch keine Politiker mehr, es gibt nur noch CEOs, die, wie jeder andere Auusichtsrat auch, das gewünschte Ergebnis liefern oder durch die Eigentümer abgesetzt werden.

Siehe Trump. Und mach dir da nichts vor.

Die Eigentümerverhältnisse sind in diesem Land ähnlich wie die der "Deutschen Bank". Der Laden ist so "deutsch" wie ein frisch über die Grenze geschneiter Migrant.
Und doch haben wir diese Laus im Pelz und ist sie im Ernstfall unser Problem.
Warum? Neoliberalismus?

Es gibt bessere Worte für unsere Situation. Benutze ich sie, bin ich wieder für x Stunden gebannt. Weshalb ich dir auch so spät antworte.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten