Das ergibt eigentlich nur Sinn im Rahmen einer
US-innenpolitischen Konstellation, in der eine
republikanisch-rechtsextreme Fraktion im Stile
der Kalte-Kriegshysterie hetzt und demokratische
Senatoren ihrer gewerkschaftlichen und kleinbürgerlichen
Klientel weismachen, die Strukturprobleme der USA
lägen an "unfairem Handel". Es ist diese unselige
Koalition Rohrabacher-Schumer, die sowohl die Realität
vernebelt als auch die US-chinesischen Beziehungen
vergiftet. Schlimm ist nur, dass sich auch durchaus
kluge Köpfe wie Krugman mit solcher populistischen
Propaganda gemein machen.
Das Problem der USA sind nicht fehlbewertete Währungen
oder Handelsbeschränkungen, deren die USA auch eine
Menge haben, von Farmsubventionen bis zu Exportverboten
und rigiden Beschränkungen ausländischer Kapitalansiedlung.
Das Problem ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des
produzierenden Gewerbes, dessen Kern gezielt nicht nur
nach Asien, sondern auch nach Lateinamerika und
Osteuropa ausgelagert wurde. Die USA haben Defizite
im Aussenhandel mit 89 Staaten. Da ist es lächerlich,
einzelne dieser Länder herauszupicken, zumal das
Handelsungleichgewicht mit China erst seit 2004 in
grossem Masse besteht und seit 2008 bedeutend
zurückgegangen ist.
Tatsächlich sind auch starke Unterbewertungen nicht
wirklich ein Problem. Die Regierung, die so handelt,
nimmt der eigenen Wirtschaft beim Import, was sie ihr
beim Export gibt. Das kann eine Weile lang sogar ein
gewolltes Gambit sein, um technologisch höher entwickelte
Länder zu Investitionen und damit Technologie- und
Knowhow-Transfer zu bringen. Generell hat jede
Unterbewertung aber ihren Preis und bringt Prozesse
zum Ausgleich in Gang. In China sind das unter anderem
stark gestiegene Reallöhne, bei steigendem Preisdruck
bei den Importgütern.
Ein echtes Problem sind Währungsverzerrungen, wie sie der
Euro mit sich bringt, für die Eurozone selbst wie für
den Rest der Welt. Überschussländer wie Deutschland
reisen eben nicht auf dem Unterbewertungsticket, sondern
sie rechnen kaltschnäuzig mit einer strukturell fehl-
bewerteten Währung, die aus einem Korb von Defizit-
und Überschussländern besteht. Der Euro kann nie richtig
bewertet sein: er federt eine starke Aufwertung ab, die
Deutschland, betriebe es seine Lohndumpingpolitik allein,
nicht aushalten würde: die DM würde dann wohl pari zum
Dollar stehen, Importe von Öl und anderem Unverzichtbaren
wären nicht mehr finanzierbar.
Mit der Gemeinschaftswährung entwickelt sich ein Wechselkurs-
niveau, das für die Exportwirtschaft der Überschussländer
bequem ist. Gleichzeitig wird damit die Position der
Defitzitländer in der EU doppelt geschwächt: sie werden
auf dem Binnenmarkt mit seinen fixierten Währungsrelationen
niederkonkurriert und geraten in eine Schuldenfalle, und
auf den Weltmärkten stehen sie vor dem Problem einer für
ihre Verhältnisse überbewerteten Währung Euro.
Interessanterweise wird das Problem Euro nie offen angesprochen.
Soros hat in der FTD mehr zart angedeutet, dass die Lösung
wäre, Deutschland aus dem Euro zu werfen, um gleich danach
anzufügen, das ginge natürlich nicht. Und die USA halten
sich beim Euro mit Anklagen wegen der Fehlbewertung auffallend
zurück, auch wenn ihre Defizite mit der Eurozone beachtlich sind.
a^2
US-innenpolitischen Konstellation, in der eine
republikanisch-rechtsextreme Fraktion im Stile
der Kalte-Kriegshysterie hetzt und demokratische
Senatoren ihrer gewerkschaftlichen und kleinbürgerlichen
Klientel weismachen, die Strukturprobleme der USA
lägen an "unfairem Handel". Es ist diese unselige
Koalition Rohrabacher-Schumer, die sowohl die Realität
vernebelt als auch die US-chinesischen Beziehungen
vergiftet. Schlimm ist nur, dass sich auch durchaus
kluge Köpfe wie Krugman mit solcher populistischen
Propaganda gemein machen.
Das Problem der USA sind nicht fehlbewertete Währungen
oder Handelsbeschränkungen, deren die USA auch eine
Menge haben, von Farmsubventionen bis zu Exportverboten
und rigiden Beschränkungen ausländischer Kapitalansiedlung.
Das Problem ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des
produzierenden Gewerbes, dessen Kern gezielt nicht nur
nach Asien, sondern auch nach Lateinamerika und
Osteuropa ausgelagert wurde. Die USA haben Defizite
im Aussenhandel mit 89 Staaten. Da ist es lächerlich,
einzelne dieser Länder herauszupicken, zumal das
Handelsungleichgewicht mit China erst seit 2004 in
grossem Masse besteht und seit 2008 bedeutend
zurückgegangen ist.
Tatsächlich sind auch starke Unterbewertungen nicht
wirklich ein Problem. Die Regierung, die so handelt,
nimmt der eigenen Wirtschaft beim Import, was sie ihr
beim Export gibt. Das kann eine Weile lang sogar ein
gewolltes Gambit sein, um technologisch höher entwickelte
Länder zu Investitionen und damit Technologie- und
Knowhow-Transfer zu bringen. Generell hat jede
Unterbewertung aber ihren Preis und bringt Prozesse
zum Ausgleich in Gang. In China sind das unter anderem
stark gestiegene Reallöhne, bei steigendem Preisdruck
bei den Importgütern.
Ein echtes Problem sind Währungsverzerrungen, wie sie der
Euro mit sich bringt, für die Eurozone selbst wie für
den Rest der Welt. Überschussländer wie Deutschland
reisen eben nicht auf dem Unterbewertungsticket, sondern
sie rechnen kaltschnäuzig mit einer strukturell fehl-
bewerteten Währung, die aus einem Korb von Defizit-
und Überschussländern besteht. Der Euro kann nie richtig
bewertet sein: er federt eine starke Aufwertung ab, die
Deutschland, betriebe es seine Lohndumpingpolitik allein,
nicht aushalten würde: die DM würde dann wohl pari zum
Dollar stehen, Importe von Öl und anderem Unverzichtbaren
wären nicht mehr finanzierbar.
Mit der Gemeinschaftswährung entwickelt sich ein Wechselkurs-
niveau, das für die Exportwirtschaft der Überschussländer
bequem ist. Gleichzeitig wird damit die Position der
Defitzitländer in der EU doppelt geschwächt: sie werden
auf dem Binnenmarkt mit seinen fixierten Währungsrelationen
niederkonkurriert und geraten in eine Schuldenfalle, und
auf den Weltmärkten stehen sie vor dem Problem einer für
ihre Verhältnisse überbewerteten Währung Euro.
Interessanterweise wird das Problem Euro nie offen angesprochen.
Soros hat in der FTD mehr zart angedeutet, dass die Lösung
wäre, Deutschland aus dem Euro zu werfen, um gleich danach
anzufügen, das ginge natürlich nicht. Und die USA halten
sich beim Euro mit Anklagen wegen der Fehlbewertung auffallend
zurück, auch wenn ihre Defizite mit der Eurozone beachtlich sind.
a^2