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  • Demokratix

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Binnenmarktmodell Niederlande - alles andere als gescheitert

Marius2 schrieb am 29. Juni 2010 05:00

> Deutschland wird den Beschluß zur Ankurbelung der Binnen-
> nachfrage wohl kaum "mit einem Schulterzucken" ignorieren,
> es hat schlichtweg keinen Handlungsspielraum. Was sollen
> die Deutschen denn noch kaufen? In China kommen 20 Kraft-
> fahrzeuge auf tausend Bürger, in Deutschland 500. Es gibt
> schlichtweg keinen großen Bedarf mehr, weil der hiesige
> Wohlstand einfach zu groß.

Abgesehen davon, das es nicht nur Autos zum kaufen gibt - Bedarf ist
selbst da noch da, nur nicht überall die finanziellen Möglichkeiten.

 Mal abgesehen davon legt hier-
> zulande gottseidank nicht der Staat die Löhne fest, sondern
> die Tarifpartner.

Falsche Zeitwahl - 'legten' die Tarifpartner die Löhne fest trifft es
für einen immer grösser werdenden Wirtschaftsbereich eher. Und den
Teil, der nicht gewerkschaftlich geschützt ist, gilt es mit einem
Mindestlohn zu schützen.

> Im Übrigen sind nicht diejenigen Länder die über eine
> starke Exportwirtschaft verfügen die "Problemkinder", sondern
> diejenigen, die jahrelang ihre Gewerkschaften auf Kosten
> ihrer internationale Konkurrenzfähigkeit mit Wahlgeschenken
> und einem aufgeblähten Staatsapparat verwöhnt haben. Wo diese
> unsinnige binnenmarktorientierte Politik hinführt, kann man
> am Beispiel Frankreichs sehen: stagnierende Konjunktur, hohe
> Arbeitslosigkeit.

Hier setzt du binnenmarktorientierte Politik mit einem aufgeblähten
Staatsapperat gleich - dies ist schlicht und ergreifend Unsinn. Ein
aufgeblähter Staatsapperat ist genauso in exportorientierten
Politiken wiederzufinden. Und auch hier hilft ein Blick über die
niederländische Grenze, um zu sehen, das exportorientierte und
binnenmarktorientierte Politik sich nicht ausschliessen müssen - bei
einem schlankeren Staat als den unseren.

 Ein noch extremeres Beispiel ist Griechenland,
> das heute die Früchte linker Menschheitszwangsbeglückungsideen
> erntet, indem es praktisch eine Staatspleite hingelegt hat.

Nun ja - es gibt gute und schlechte Beispiele binnenmarktorientierter
Politik. Die Binnennachfrage über den Staatshaushalt zu stimmulieren
ist sicherlich ein Beispiel für letzteres.

mfg Demokratix

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