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  • Einheizgreis

mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2010

Re: Zurück zur einfachen Tauschwirtschaft?

blu_frisbee schrieb am 30. Juni 2010 13:28

> Ohne Umverteilung wirds nicht gehen.
>
Die Frage ist, wie umverteilt wird. 

> Im Kapitalismus muß man
> konsumieren, damits der Wirtschaft gut geht, ein Widersinn, der
> früheren Zeitaltern nie eingefallen wäre.
>
Aber dafür muß man schon sehr weit in die Geschichte zurück gehen.
Denn die Idee, durch Staatskonsum die Wirtschaft anzukurbeln wurde ja
bereits von Perikles entwickelt. Hat aber auch damals schon nicht
länger als 30 Jahre funktioniert.

> Marxistisch: Die Überakkumulation von Kapital.
>
Genau das meine ich - Marx hatte einfach keine Ahnung von Mathematik,
sonst wäre ihm sein Schwachsinn wahrscheinlich selber aufgefallen.
Denn er schreibt:
"Geld als Geld und Geld als Kapital unterscheiden sich zunächst nur
durch ihre verschiedne Zirkulationsform." Was soll "Geld als Geld"
bedeuten? Geld ist immer Geld - der Satz ist also paradox. Und "Das
Kapital" ist voll von solchem Schwachsinn.

Oder noch ein Beispiel "Werden Waren oder Waren und Geld von gleichem
Tauschwert, also Äquivalente ausgetauscht, so zieht offenbar keiner
mehr Wert aus der Zirkulation heraus, als er in sie hineinwirft."

Natürlich beziehe ich einen echten Mehrwert daraus, daß ich Waren zum
Äquivalentwert tausche: Wenn der eine zwei Badewannen hat, der andere
doppelt so viele Fliesen, wie er für sein Bad braucht, dann tauschen
sie eine Badewanne gegen die Hälfte der Fliesen und beide haben ein
gefliestes Bad mit Badewanne. Der Mehrwert von "gefliestes Bad mit
Badewanne" gegenüber "nur Fliesen" und "zwei Badewannen" ist evident
- oder? Konnte Marx nicht verstehen, weil er die DDR nicht miterlebt
hat. Und das ist auch ein Problem der meisten westlichen Marxisten -
sie klammern sich an Marx, weil sie die Fehler nicht erkennen können.

> > http://www.taz.de/1/debatte/theorie/artikel/1/die-spielregeln-nicht-die-spieler/

Der Artikel ist ein gutes Beispiel dafür, daß die mathematische
Allgemeinbildung nicht nur bei Marx mangelhaft ist. Aber ja - der
Austausch der Spieler bringt nichts, es sind die Spielregeln, die
geändert werden müssen. Aber die Frage ist, wie die neuen Spielregeln
auszusehen haben. Wie ich bereits schrieb: Das Problem ist nicht der
freie Markt, denn er existiert im Finanzsystem gar nicht! Und weil
das dem Artikelschreiber offenbar nicht bekannt ist, ist der Rest
seines Artikels belanglos.

> Ohh, Marx hat an dieser Stelle doch weitergedacht.
>
Er hat viel gedacht, aber nie logisch. Daher landet er immerwieder in
Paradoxien, die er einfach ignoriert, indem er Doppelcharaktere
postuliert. Also anstatt das Paradoxon als Ursache für die Probleme
des Kapitalismus zu erkennen, akzeptiert er sie als naturgegeben und
deswegen überwindet er nicht den Kapitalismus. Der Marxismus wird dem
Kapitalismus nie gefährten - weswegen er von cleveren Politikern zum
Feindbild des Kapitalismus erklärt wird, eine Finte, die in den
letzten 100 Jahren sehr erfolgreich funktioniert hat. Weder die
Soviets noch die DDR haben den Kapitalismus abgeschafft. Lediglich
die freie Marktwirtschaft wurde abgeschafft - weswegen die Systeme
schneller kollabiert sind. 

> Das läuft im Ende darauf raus, daß zur reinen Tauschwirtschaft
> zurückgekehrt wird, in der Krisen nicht stattfinden können.
>
Geld ist hervorragend geeignet, den Dienstleistungs- und
Warenaustausch zu vereinfachen. Geld kann man nicht essen - sein Wert
ist also nur der Wert der Leistung, die ich dafür eintauschen kann.
Wir tauschen unsere Arbeitsleistung gegen die Produkte der
Arbeitsleistung anderer. Nur so funktioniert Arbeitsteilung effektiv.

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