Ein Rohstoff- und Exportabhängiges Land wird immer in erheblichem Maß von seinen Handelspartnern und Militärbündnissen abhängig sein. D. h. die deutsche (Außen-) Politik wird immer zum Teil in Riad, Moskau, Washington, Peking und natürlich Brüssel gemacht. Wir können nicht frei entscheiden, so lange wir in Abhängigkeiten verstrickt sind. Und diese Konstellation kann (je nachdem, wie geschickt oder ungeschickt sich die Akteure verhalten) durchaus dazu führen, dass gewählte deutsche Politiker Politik zum Schaden Deutschlands machen. Machen müssen. An dem Grundproblem ändert sich gar nichts, wenn wir jetzt die Verbindungen zu Russland kappen - nur um diese dann so hastig wie nötig zu anderen "Partnern" aufzubauen.
Der erste und wichtigste Schritt aus diesem Abhängigkeitsverhältnis ist ein starker Binnenmarkt. Und genau diesen Schritt will uns die Politik wider besseres Wissen vorenthalten. Und weil die falsche Politik mit noch viel falscheren Feindbildern kaschiert werden muss, braucht man Lawrow, Putin und auch Trump.
Gerade mit der Abreise hat Lawrow allerdings sehr deutlich gezeigt, wer unabhängig von wem ist. Die Sanktionen verpuffen und bringen Russland nicht an den Verhandlungstisch. Genau diese Erkenntnis fehlt in praktisch der gesamten Presselandschaft - genau wie die Erkenntnis, dass wir insgesamt unsere Abhängigkeiten reduzieren und den Binnenmarkt stärken müssen.
Dafür untertänigste Hofberichterstattung über Prinz Lindners Prachthochzeit auf Sylt. Sind sie nicht ein fabelhaftes Paar?
Tja, so hält man die Menschen dumm.