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  • Saul Goodmen

mehr als 1000 Beiträge seit 20.03.2015

Hier gehts aber nicht um Diversifizierung

Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 22.05.2023 07:30:

... wenn sich die G7 darauf einigen, dass man zumindest in Ansätzen die ungezügelte Globalisierung soweit zurückdrehen will, dass strategische Abhängigkeiten abgebaut werden.

Perspektivisch werden damit für China die Wachstumstreiber knapp, wenn die Haupthandelspartner wählerischer werden, was die Art und den Umfang des Handels und der Investitionen angeht. Da kann man schon verstehen, dass chinesische Staatsmedien zickig kommentieren.

Andererseits ist das aber eine Entwicklung, die zwar durch den russischen Angriff auf die Ukraine und der indifferenten Haltung Chinas dazu, ohne Zweifel eine neue Dynamik erhält, aber eben auch keine neue Entwicklung.

Die Skepsis der westlichen Handelspartner gegenüber China liegt ja schon länger auch darin begründet, dass sich China durch seine Währungspolitik, forcierten Technologietransfer und einseitig reglementiertem Zugang zu seinen Märkten

Im Gegensatz zu anderen Ländern hat China unterbunden, das man alles aufkauft und dann das Land auspresst. Also das was der Westen so allgemein mit 3. Welt Ländern so macht.
China hat nicht erzwungen das westliche Firmen da produzieren lassen.

Handelsvorteile verschafft, die durch nichts mehr zu rechtfertigen sind. China behauptet einerseits ein Schwellenland zu sein, das solche Schutzmassnahmen benötigt, benutzt diese Massnahmen aber gleichzeitig, um die Marktführerschaft in immer mehr Branchen anzustreben.

Wir machen mittlerweile dasgleiche und sind auch kein Schwellenland.
Tatsächlich sind solch Schutzmaßnahmen sinnvoll, wenn man die Kontrolle über sein eigenes Land behalten möchte und das nicht Heuschrecken überlassen will.

Die Kritik ist damit schlicht scheinheilig.

Dass die Diversifizierung von Lieferketten nicht nur eine strategische, sondern auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit darstellt, ...

Ja das ist sinnvoll, aber darum gehts hier nicht.
Man will ja nur auf China verzichten.
Oder ums direkter zu sagen, man will einen Wirtschaftskrieg mit China. Das man damit einen heißen Krieg provoziert verschweigt man.

Also alles in allem sind die Entscheidungen der G7 nicht in erster Linie eine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine, sie sind schlussendlich Ausdruck einer längeren Entwicklung, deren Ausgangspunkt in der Politik der Volksrepublik selbst liegt.

Eigentlich im Wirtschaftskampf zwischen USA und Russland/China.
Beide Länder wurden zur Bedrohung seit der forcierten Abkehr vom Dollar und der rasanten wirtschaftlichen Enwicklung Chinas.

Vor über 100 Jahren (um 1900) wurde Deutschland zur wirtschaftlichen Bedrohung für England, was dann in "Made in Germany" als abwertende Bezeichnung umgesetzt wurde. 14 Jahre später gabs den 1. Weltkrieg, nur mal so zur Erinnerung.

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