Bin endlich dazu gekommen, dieses lange Interview zu lesen, obwohl ich mich innerlich dagegen sträubte. Wenn man Trump nicht nachsagen kann, ein gefährlicher Soziopath zu sein, so wirkt Bannon dafür umso gerissener und manipulativer. Seine vorgebliche Sorge um die armen, geknechteten Chinesen, seine antikapitalistischen Phrasen und die rotzfreche Behauptung, nicht seinesgleichen betreiben das Decoupling, sondern, ja, leider, leider, die bösen chinesischen Kommunisten selbst. Logisch ist an dem Schrott nix, aber so rhetorisch brillant, wie er es erklärt, wird es für manchen schon stimmen.
Denke aber, der ist so auf das eine Ziel fixiert, dass er alles andere komplett verdrängt. Das was gerade in Amerika passiert zum Beispiel.
Für Springer würde ich mal vermuten, die sind auf dem Zug drauf und verabschieden sich somit von der Realität. Wer die Verdopplung von Konsumgüterpreisen und die radikale Preisgabe von boomenden Absatzmärkten als notwendiges Opfer für einen erfolgreichen Krieg sieht, ist wohl schon im Vorstadium des blinden Extremismus angekommen, talibanisiert, sozusagen. Putzig, dass diese Freiheitskrieger mit ihrem Radikalismus den Interessen des deutschen Kapitals im Wege stehen, dem sie eigentlich dienen möchten. Fürs Erreichen eines hehren Zieles (in der Zukunft) sollen jetzt Opfer gebracht werden (ohne wird es nicht gehen). Solche Forderungen stellt man eigentlich nur an den Pöbel :-).