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  • Ce qu'a vu le vent d'ouest

mehr als 1000 Beiträge seit 04.09.2002

Es gibt noch ein ganz anderes Problem

Wenn die erlauchten Herrschaften, die ganz genau wissen, dass die Körperschaftssteuer "mindestens 15%" zu betragen hat, ihren brillanten Vorschlag durchgebracht haben, ist der Steuerwettbewerb erledigt. Jenes Phänomen, das bisher in fast schon einmaliger Weise für Transparenz gesorgt hat, ist dann klinisch tot.
Wollte ich bisher wissen, wie die Körperschaftssteuer beispielsweise in den Niederlanden dimensioniert ist, genügte eine kurze Suche (aktuell scheint sie für grosse Unternehmen bei 20.5% zu liegen) und gut war. Vor einem Standort-Entscheid hat man sich das natürlich noch ganz genau angeschaut.

Wie differenzieren sich Standorte, wenn die 15%-Herrlichkeit der Erlauchten durchkommt? Natürlich durch süsse Subventionen, die zu einem Dschungel ungeahnten Ausmasses führen werden. "Wenn Du bei uns baust, bezahlen wir Dir die Erschliessung" dürfte noch zu den harmloseren Angeboten der modernen Süsswaren-Händler gehören. Selbstverständlich wird es nie jemanden geben, der auch Bestechungsgelder annehmen wird...

Abgestraft werden durch die 15%-Hürde jene Standorte, die auf Effizienz ausgerichtet sind und diese im Sinne relativ tiefer Steuern weiter gegeben haben - an Unternehmen und hoffentlich auch an Private. Beim Subventions-Wahnsinn wird es kein Halten mehr geben und vermutlich auch keinen Weg zurück.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.06.2021 15:58).

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