So stellt man sich spätrömische Dekadenz in seiner Reinkultur vor: die eigenen Bevölkerungen ächzen unter der weltweiten Wirtschaftskrise, die man zu großen Teilen selbst verursacht hat, und die selbsternannte Elite trifft sich zum gemütlichen Plausch in einem bayerischen Protzbau, um sich schamlos selbstzubeweihräuchern. Gleichzeitig ruft man die eigenen Leuten dazu auf, Energie zu sparen, während man selbst Gäste aus der ganzen Welt empfängt. Und wofür? Für ein sinnloses Meeting, das man genauso gut über Zoom hätte veranstalten können, ohne dabei der einheimischen Bevölkerung monatelang auf den Sack zu gehen. Kann man sich nicht ausdenken sowas.
Nun gut. Wenn man allerdings schon mal zusammenkommt, hätte man meinen können, dass sich evtl. selbstkritisch mit der eigenen verfehlten Sanktionspolitik auseinandergesetzt wird. Aber falsch gedacht. Speziell in Europa hat man mal sowas von ganz gewaltig ins Klo gegriffen. Die Sanktionspolitik gegenüber Russland ist ein einziger Rohrkrepierer. Und dann wundert man sich, dass sch in anderen Teilen dieser Welt die Begeisterung stark in Grenzen hält, sich diesem Himmelfahrtskommando anzuschließen. Aber immerhin wir machen weiter. Das beendet zwar weder den Krieg noch bringt es sonst etwas Positives. Doch immerhin haben wir den Russen mal so richtig gezeigt, wo der Hammer hängt, wenn sich die Leute im kommenden Winter in ihren eigenen Wohnungen den Hintern abfrieren.
Hätte mir jemand sowas vor 2-3 Jahren erzählt, ich hätte die Person ausgelacht. Mittlerweile hat die Realität jedoch die Satire übertroffen. Ich bin schon auf das nächste Kapitel in dieser Schmierenkomödie gespannt.