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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

...oder auch nicht?

tinaW schrieb am 5. Januar 2004 13:04

> Hi,
>
> > Nein, so kann man es keinesfalls stehen lassen. Nicht unsere
> > beschränkte Kenntnis über das Universum ist die Barriere - es sind
> > die Naturgesetze selbst, die die Barriere darstellen. Die
> > Naturgesetze haben wir uns nicht ausgedacht; sie wirken unabhängig
> > von unsererm Wollen und Können. In unserem Teil des Universums, das
> > uns durch Beobachtung zugänglich ist (und alles deutet darauf hin,
> > daß das auch für den Rest unseres Universums gilt), bestimmen sie die
> > Funktion des "Uhrwerks Universum". Wäre es nicht so, wären diese
> > Gesetze auch nur in winzigen Abweichungen anders, würde die
> > Entwickung unseres Universums eine völlig ander Richtung geommen
> > haben; es wäre nicht wiederzuerkennen, und uns würde es wohl auch
> > nicht geben.
>
> Leider hast du nicht Recht wenn du glaubst das wir uns die
> Naturgesetze nicht ausgedacht haben. Denn genau das ist der Fall. Wir
> (nun ja wir beide vermutlich nicht) haben geschaut was es so zu
> sehen, messen, fühlen, hören, ... was auch immer gibt und hierbei
> Regelmäßigkeiten entdeckt. Auf dieser Grundlage wurden dann Theorien
> entwickelt und die Erfolgreichsten nennt man halt "Naturgesetze".

Ich favorisiere die rationalistische Interpretation. Wir haben diese
Gesetze nicht erfunden, sondern erforscht. Ich halte nichts vom
Konstruktivismus, weil ich ihn durch nichts gerechtfertigt sehe. Was
wir gemessen haben, was wir herausgefunden haben, sind nicht die
Naturgesetze, sonden all die Abläufe, die sich aus dem Wirken der
Naturgesetze ergeben. Naturgesetze sind auch nicht irgendwelche
Theorien, die nur irgendwie besser oder plausibler als unsere Gesetze
sind und daher auf der "Hitliste der Gesetze" ganz oben stehen. Sie
sind von einer ganz anderen Qualität als unsere Theorien. Sie sind
der Kitt, der das Gefüge Universum zusammenhält.

Wenn Du nicht der Meinung bist, dann stell' Dir doch mal die Frage,
weshalb all unsere Messungen, unsere Experimente diese
Regelmäßigkeiten bestätigen. Es gibt nur wenige mögliche Antworten
darauf:

- Es ist alles Zufall; schon morgen könnte nichts von dem mehr
stimmen.
- Es gibt einen Grund für diese Regelmäßigkeiten. Es ist ein
darüberliegendes, noch allgemeineres Prinzip vorhanden. Wir können es
möglicherweise (noch) nicht formulieren, aber sein Vorhandensein,
sein Wirken erkennen.

Natürlich ist auch noch die Antwort möglich, derzufolge wir nicht
einmal einschätzen können, ob Zufall oder höhere Ordnung wirken. Das
ist die allerpessimistischste aller Antworten.

> Wenn morgen eine Intergalaktische Autobahn dicht am Mars vorbei durch
> unser Sonnensystem gebaut werden würde und wir unter der
> Lärmbelastung anfingen zu leiden würde es wohl keine zwei Wochen
> dauern bis die ersten Theorien die dies erklären veröffentlicht
> würden.

Dieder Vergleich hinkt gewaltig. Ich sehe keinen Zusammenhang.

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