krug_j schrieb am 24. August 2003 2:43
> Es ist nicht so lange her, das Saddam Hussein ein Liebling des
> Imperialismuses war.
Ein 'Liebling' war er glaube ich nie. Immerhin hat er gleich nach
seiner Machtübernahme den Amis und Briten ihre Luftstützpunkte
weggenommen und die Italiener aus Libyen rausgeschmissen. Dass sie
danach mit ihm kooperiert haben, war tatsächlich ein typischer Fall
von Geopolitik, wie sie Herr Hammerschmitt so treffend beschrieben
hat.
Dass er damit ein neuer Saddam Hussein wird, finde ich aber trotzdem
ein wenig weit hergeholt. Letzterer ist inzwischen zum Prototyp eines
in Ungnade gefallenen Diktators mutiert. Und das kann man nicht
ignorieren, wenn man von ihm spricht. Ich meine, wenn auf einer Demo
irgendein Spinner auf Polizisten losgeht, sagt doch auch keiner: 'Das
könnte der neue Joschka Fischer werden'. Naja, vielleicht im Spaß,
aber keinesfalls derart normativ, wie Herr Hammerschmitt das hier
tut.
Das Gleichsetzen von Gaddafi mit Saddam impliziert nicht nur die
(zutreffende) Hurensohn-Analogie, sondern eben auch das was danach
kam. Und die Schiene, auf welcher dieser Gedankenzug rollt, die ist
noch lange nicht verlegt. Kann auch ganz anders kommen.
> Es ist nicht so lange her, das Saddam Hussein ein Liebling des
> Imperialismuses war.
Ein 'Liebling' war er glaube ich nie. Immerhin hat er gleich nach
seiner Machtübernahme den Amis und Briten ihre Luftstützpunkte
weggenommen und die Italiener aus Libyen rausgeschmissen. Dass sie
danach mit ihm kooperiert haben, war tatsächlich ein typischer Fall
von Geopolitik, wie sie Herr Hammerschmitt so treffend beschrieben
hat.
Dass er damit ein neuer Saddam Hussein wird, finde ich aber trotzdem
ein wenig weit hergeholt. Letzterer ist inzwischen zum Prototyp eines
in Ungnade gefallenen Diktators mutiert. Und das kann man nicht
ignorieren, wenn man von ihm spricht. Ich meine, wenn auf einer Demo
irgendein Spinner auf Polizisten losgeht, sagt doch auch keiner: 'Das
könnte der neue Joschka Fischer werden'. Naja, vielleicht im Spaß,
aber keinesfalls derart normativ, wie Herr Hammerschmitt das hier
tut.
Das Gleichsetzen von Gaddafi mit Saddam impliziert nicht nur die
(zutreffende) Hurensohn-Analogie, sondern eben auch das was danach
kam. Und die Schiene, auf welcher dieser Gedankenzug rollt, die ist
noch lange nicht verlegt. Kann auch ganz anders kommen.