Solange es keine großen Langzeitspeicher gibt (und die sind nicht in Sicht), bleibt, nach Abschaffung von KK und Kohle, bei Dunkelflaute nur die Alternative Atom- oder Kohlestrom aus dem Ausland zu kaufen, oder die Lücke mit schnell regelbaren Gaskraftwerken selbst zu schliessen, die zum großen Teil noch gebaut werden müssten. Ansonsten bekommen wir Blackouts mit gravierenden negativen Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Ohne Strom geht nichts mehr. Keine Heizung, wahrscheinlicht nicht mal die Wasserversorgung, wenn es da nicht Notstromaggregate gibt.
Wofür sollte man denn dieses Risiko überhaupt eingehen?
Im Artikel werden die negativen Folgen einer weiteren globalen Erwärmung erwähnt - völlig zu Recht.
Aber man muss sich doch fragen, ob die mit großen Opfern verbundenen CO2-Einsparungen Deustchlands denn in der Lage sind, den globalem Trend zu stoppen?
Derzeit verursacht Deutschland 2 % der globalen CO2-Emissionen. Die Stromerzeugung macht bei uns ca. 1/3 aus, also sagen wir 0.7 % der globalen CO2-Emissionen.
China verursacht derzeit mit seinen knapp 1.4 Mrd Einwohnern ca. 28 % (!) der globalen Emissionen. Dies ist eine Folge der technologischen Entwicklung des Landes. Noch vor 50 Jahren hat China wenig mehr CO2 emittiert als Deutschland, bei damals unwesentlich geringerer Bevölkerungszahl als heute.
Laut Bevölkerungsprognosen werden in Afrika (auch in Asien gibt es Länder mit starkem Bevölkerungswachstum) im Jahr 2030 ca. 1.7 Milliarden und im Jahr 2050 ca. 2.5 Milliarden Menschen erwartet, fast doppelt so viele wie heute in China.
Auf dem afrikanischen Kontinent sind derzeit fast 1000 Kohlekraftwerke in Planung oder im Bau.
Dort sind die zukünftigen großen CO2-Emissionen zu erwarten. Afrika wird dann ebenfalls mit knapp 30 % der heutigen CO2-Emissionen dabei sein, es sei denn, andere Länder wollten die Afrikaner aktiv daran hindern, ihre Länder technologisch zu entwickeln (immerhin wurden und werden Kriege geführt, z.B. gegen Libyen, die wohl genau dies erreichen sollen).
Dem gegenüber werden Einsparungen Deutschlands im Bereich von knapp 1 % der heutigen CO2-Emissionen NICHTS bewirken. Man muss schon von irrationalem religiösen Eifer befallen sein, wenn man dennoch daran glaubt.
Allenfalls ein globales Programm zur starken Reduktion der Weltbevölkerung in den kommenden 5-8 Jahrzehnten könnte ein zukünftiges starkes Anwachsen der CO2-Emissionen verhindern, aber das ist nicht in Sicht.
Was folgt daraus?
Natürlich sollte man soweit möglich umstellen auf regenerative Energien, aber bitte mit der notwendigen Reserve an fossilen Energien, um unser Land nicht mit Energiemangel und Blackouts in den Ruin zu treiben.
Die Erkenntnis, dass wir am globalen CO2-Ausstoß nichts ändern können werden, sollte dazu führen, dass man sich (endlich!) auf die in Zukunft zu erwartenden klimatischen Änderungen einstellt:
- Trockene Sommer. Da der Niederschlag sich in die kalte Jahreshälfte verlagert, sollte er in großem Umfang aufgefangen und für den Pflanzenanbau im kommenden Sommer gespeichtert werden. Wie man das macht, z.B. Zisternen bauen, ist seit der Antike bekannt.
- Wie man Wohngebäude mit kühlen Innenhöfen baut, kann man sich aus arabischen Ländern abschauen.
- Ansteigender Meeresspiegel. Das passiert nicht über Nacht, sondern über 5 - 10 Jahrzehnte. Wo Deiche nicht ausreichen, muss eben umgesiedelt werden. In China wurden Millionenstädte innerhalb weniger Jahrzehnte hochgezogen.
...
Das alles müssen wir in einigen Jahrzehnten ohnehin machen. Wir sollten damit jetzt bereits beginnen, bzw, dies vorbereiten und unseren ganzen Wohlstand nicht in teuren Projekten zur "Verhinderung" von Klimaänderungen verschleudern, die wir ohnehin nicht verhindern können.