Intelligente Politik hätte erst die Grundlagen für eine energiepolitische Unabhängigkeit von Moskau gesorgt, um es dann auf ein Kräftemessen ankommen zu lassen. So aber werden die Boykottdrohungen von der russischen Führung kaum erst genommen; ein Bumerang-Effekt dürfte sich einstellen.
ja, mein Bester... so ist das eben, wenn man tatsächlich allein auf Diplomatie zur Konfliktlösung mit einem Partner setzt, der sich seit 10 Jahren systematisch auf einen grösseren Konflikt vorbereitet. Da kann man dann einfach mal von der Macht des Faktischen kalt erwischt werden.
Da musst du dich dann aber schon auch mal an der eigenen Nase fassen. Ich jedenfalls kann mich an keinen Artikel auf TP erinnern, schon gar keinem von dir, der sich mit dem sicherheitspolitischen Wahnsinn einer weitgehenden Energieabhängigkeit von Putins Russland kritisch auseinandergesetzt hätte. Schliesslich war der immer ein berechenbarer Handelspartner und die Sowjetunion ja auch schon ...
Und jetzt befinden wir uns einfach in der misslichen Situation, dass Putin einen vollkommen anachronistischen Krieg vom Zaun gebrochen hat, und wir als Westen, irgendwie damit umgehen müssen. Und eben auch mit unserer Energieabhängigkeit.
Dass wir in der Beziehung so bescheuert dastehen, sollte doch eigentlich auch dem Letzten klar machen, dass nicht der Westen diesen Konflikt von langer Hand mit klandestinen Mitteln vorbereitet hat, sondern genau anders herum. Unser geschätzter Handelspartner hat es geschafft, uns so richtig derb zwischen den Beinen zu erwischen.