Lucqx schrieb am 05.08.2022 03:03:
Trotz offiziellen Boycotts russischen Gases?! Jamal lässt sich bidirektional betreiben, so dass sie das russische Gas aus NS1 von uns bekamen - zu unserem Nachteil!
Vielleicht wissen die Polen eben was auf ihrem Energiemarkt los ist.
Deutschland hat nicht mal gemerkt dass die eigenen Gasspeicher schon Monate vor dem Krieg leerer blieben.
Das ist allerdings tatsächlich ein Nachteil.
Nur die Polen haben damit weniger zu tun.
Jaja ...
https://agsi.gie.eu/#/graphs/eu
"Im Jahr 2020 importierte Polen laut der europäischen Statistikbehörde rund 21 Prozent seines Erdgases aus Deutschland, rund 55 Prozent kamen aus Russland und weitere 13 Prozent aus Katar. Darüber hinaus produziert das Land auch selbst Erdgas, laut der IEA etwa vier Milliarden Kubikmeter im Jahr, was 40 Terawattstunden entspricht.
Wie viel Gas aus Deutschland sich aktuell in Speichern in Polen befindet, ist unklar. Fest steht: Es ist nur ein Teil. Das polnische Klima- und Umweltministerium schrieb uns: „Obwohl es unmöglich ist, präzise zu sagen, woher das Gas in unseren Speichern stammt, wissen wir dennoch, dass es aus unterschiedlichen Quellen stammt: Aus LNG-Terminals, aus eigener Produktion und von Käufen, die wir auf dem europäischen Gasmarkt tätigen – darunter auch Käufe aus Deutschland.“ Ein Großteil des Gases komme aus dem Flüssiggasterminal (LNG-Terminal) Świnoujście (Swinemünde) östlich der Insel Usedom. Dort erhalte man vor allem Lieferungen aus Katar, den USA und vom sogenannten Spotmarkt. Dabei handelt es sich um einen internationalen Markt, auf dem Rohöl und -Gas an den Meistbietenden verkauft werden.
Wichtig zu wissen ist zudem: Gas, das auf dem deutschen Gasmarkt gehandelt wird, stammt nicht notwendigerweise aus Deutschland. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erklärt auf seiner Webseite wie der Gashandel funktioniert. In Deutschland organisieren private Unternehmen den Gashandel. Ihnen gehören Fernleitungen, Gasspeicher und Verteilernetze. Diese Unternehmen kaufen und verkaufen Gas über Ländergrenzen hinweg. So bezieht Deutschland über die Jamal-Pipeline Gas aus Russland, das über Polen fließt. Dieses Gas kann dann auf dem deutschen Gasmarkt, der zu den größten Europas gehört, frei gehandelt werden.
Wie viel Erdgas von deutschen Firmen aktuell nach Polen geliefert wird, ist unklar
Susanne Ungrad, Pressesprecherin des BMWK schildert uns, dass im europäischen Gasmarkt die Leitungen von vielen Ländern genutzt werden. „Das heißt zum Beispiel russisches Gas kommt über einen deutschen Grenzübergang an – das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass diese Mengen 1:1 von deutschen Unternehmen gekauft wurden – das Gas kann von polnischen Firmen, oder italienischen oder Firmen eines anderen Landes genutzt werden, wird aber über die Leitung transportiert.“
Wie viel Gas von deutschen Unternehmen an polnische Unternehmen verkauft wird, ist also unklar. Seit dem 30. April sind deutsche Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, in ihren Gasspeichern bestimmte Mengen vorzuhalten."
https://correctiv.org/faktencheck/2022/07/26/nein-gasspeicher-in-polen-sind-nicht-zu-100-prozent-mit-gas-aus-deutschland-gefuellt/