Torwächterin schrieb am 05.08.2022 07:04:
und meine Unwissenheit bitte ich zu entschuldigen, aber warum wartete Gasprom/Rußland die Turbinen nicht selbst?
Weil es offenbar vertraglich so geregelt ist, dass die Turbinen nach 25.000 Betriebsstunden beim Hersteller, Siemens Energy UK, generalüberholt werden müssen. Siemens Energy UK hat sein Werk in Kanada damit beauftragt und das auch in den Vertrag schreiben lassen. D.h. selbst wenn die Russen wollten, sie dürften nicht, wenn sie nicht die bestehenden Verträge brechen wollen. Für kleinere Wartungsarbeiten werden Techniker von Siemens eingeflogen, die die Wartung vor Ort durchführen sollen. Aber selbst das kann Siemens nicht durchführen, weil zum Beispiel die EU-Verordnung Nr. 833/2014 (in der aktuellen Fassung) das untersagt. Diese sieht nämlich vor, dass der Verkauf, die Lieferung, die Weitergabe, der Verkauf oder die Ausfuhr von Gasturbinentriebwerken, Technologie und anderen in den Sanktionslisten aufgeführten Gütern direkt oder indirekt an Personen oder Einrichtungen in Russland oder zur Verwendung in Russland verboten ist, und zwar unabhängig davon, ob die aufgeführten Güter oder Technologien in der EU hergestellt wurden.
Weiterhin unterliegt Siemens Energy UK dem britischen Sanktionsregime und kann daher gar keine Techniker nach Russland zur Wartung schicken, ohne gegen die Sanktionen zu verstoßen.
Vor allem aber stellt sich die Frage, ob ich Kanada/Siemens beim Warten der Turbinen trauen kann.
Als Mitglied der 5-Eyes kann man Kanada nicht trauen.
Was, wenn die absichtlich einen "Fehler" einbauen, der NS1 mal eben so untauglich macht oder gar zerstört?
Nun, die CIA hat das ja schon durchgezogen und Technik für russische Pipelines manipuliert. Ergebnis war eine Katastrophe in Sibirien.
Ich weiß, kühne Theorie, aber es herrscht Krieg und Uranmunition ist ja auch verboten. ;-)
Kühne Theorie? Nein, wertewestliche Praxis.