Sportbildexperte schrieb am 04.08.2022 11:18:
Wobei der Weltmarktpreis derzeit vielfach höher ist als er zu normalen Zeiten war.
Die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass trotz geringerer Exportmengen für Russland die Exporterlöse nicht etwa gesunken, sondern gestiegen sind.
Sicher ist die Lage für Russland nicht so schlimm, wie vom Westen erhofft. Aber so gut, wie von Dir beschrieben ist sie nun auch wieder nicht. So wird mit vielen Kunden nur noch in Rubel abgerechnet. Beim aktuellen hohen Rubelkurs bekommt man aber deutlich weniger Rubel für seine Rohstoffe.
Es ist exakt so, wie von mir beschrieben: Trotz geringerer Exportmengen sind die Exporterlöse gestiegen.
Das lässt sich in unserer Qualitätspresse jederzeit nachrecherchieren.
Mehr habe ich dazu nicht gesagt.
Was den Rubelkurs betrifft: das war nicht etwa ein Schlag gegen Russland, sondern eine Forderung Russlands. Und zwar, um den Rubelkurs zu stützen. - Von daher: works as designed.
Und eine um 50% erhöhter Preis ist kein Vielfaches.
Ich gehe von "normalen" Zeiten aus, sprich von der Zeit vor Einführung der Spotmärkte und der Börsenspekulation auf Gas.
Meines Wissens kauft Schland zum Preis von 200-300 Euro, wogegen der Weltmarktpreis inzwischen bei 2.500 Euro liegt. Ich würde schon sagen, dass das ein Vielfaches ist, den Deutschland berappen muss, wenn es von anderen Lieferanten kaufen will.
Aktuell profitieren aber noch die deutschen Importeure: sie verkaufen das billig eingekaufte Gas teuer weiter, zB an Polen, das seinen Langzeitvertrag mit dem verhassten Russland auslaufen ließ und bei Schland immer noch billiger einkauft als am Weltmarkt.
Dass dadurch deutsche Speicher aktuell nicht annähernd so weit gefüllt sind, wie von der Regierung gefordert, macht ja nichts. So wie ich die Polen kenne, sind sie bedingungslos solidarisch mit Deutschland, wenn es dann kalt wird und ihre eigenen Lager voll sind. :-D
Zudem scheint Russland nur eingeschränkt in der Lage, seine Infrastruktur zu erhalten, wenn Sanktionen wirken. Es bleibt spannend.
Das gilt zumindest für die Anlagen, die mit Komponenten aus dem Westen erstellt wurden. - Ein Fehler, wie sich nun zeigt. Ja, in der Tat: die Infrastruktur ist in Gefahr, wenn sich Scholz zwar vor Gasturbinen fotografieren lässt, aber den Transport an den Einsatzort entweder nicht will oder nicht schafft, weil er dann EU-Sanktionen brechen müsste.
Aber zumindest bezüglich NS1 ist das irrelevant, NS2 ist problemlos, und die Pipelines in andere Länder (Turkish Stream und diverse asiatische Pipelines sind ebenfalls problemlos.
Ich habe auch nicht behauptet, dass es Russland egal ist, dass es sanktioniert wird. Es ist jedoch eine Tatsache, die auch von den verbissensten Transatlantikern nicht wegdiskutiert werden kann, dass Deutschland und Europa zumindest derzeit mehr unter der Sanktionspolitik leidet als der Gegner, gegen den sich die Sanktionen richten.