...beides ist höchstens ein Katalysator, weil ein bisher billiger Energiefaktor verteuert oder bis zur vollständigen Liefereinstellung verknappt wird.
Das eigentliche Problem liegt in der Fiskalpolitik der EU seit 2008/2009 und der Eurokrise/ Finanzkrise in 2011/2012. Die EZB hat durch die Rettungsversuche an den Südstaaten mittels Anleihenkäufen, ihre damit verbundene Niedrigzinspolitik und die Ausweitung der Geldmenge die Inflation erst befeuert.
Durch die Niedrigzinsen wurde das Sparbuch immer uninteressanter.
Die Inflation hat sich seit 2014/2015 zunächst bei den Aktien bemerkbar gemacht. Durch die Steigerung des KGV von um die 12-15 auf 27-40. (KGV ist auch die Amortisationszeit der Investition, wenn alle Gewinne als Dividenden ausgeschüttet würden).
Die Umsatzsteigerungen des DAX-Konzerne lag im Mittel zwischen 5-7% p.A. Tatsächlich ist der DAX nominell im rund 11% p.A. gestiegen von 5000 Pkt. auf über 16000 Pkt. in 12 Jahren. Diese 4% Punkte-Differenz ist real also nicht mit Werten hinterlegt, sie sind reine Spekulation.
Etwa um 2015 wurden auch Immobilien immer teuerer. Und zwar deshalb, weil die niedrigen Zinsen für Kaufanreize sorgte und sparen nichts mehr brachte. Mittlerweile liegen auch die Kaufpreise bei ca. 40 Jahren Amortisationszeit. Mit den steigenden Immobilienpreisen steigen eben auch die Mieten. Aber auch die Bauunternehmen können kräftig aufschlagen, weil das Geld billig ist (Wobei die Erzeugungskosten auch auf Grund von Auflagen gestiegen sind).
Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spekulation wegen der Nullzinspolitik und damit eine Entkoppelung zwischen realen Werten und den provozierten Marktwerten.
Interessant ist daber nur, dass offenbar die 40 Jahre bei Amortisation von Immobilien und Aktien eine magische Schwelle ist. 40 Jahre ist ein halbes Menschenleben oder ein 95% Arbeitsleben.
Man müsste theoretisch bei einem Hauskauf 20 Jahre alt sein, um mit 60 Jahren abbezahlt zu haben.
Gleiches gilt für Aktien.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.07.2022 21:56).