Die Sache ist - die Funktion von NS1 hängt an einigen Punkten stark an westlichen Technologien (eben der Turbinen) und Dienstleistungen (deren Wartung) - die von westlichen Sanktionen betroffen sind.
Für die EINE Turbine wurde jetzt eine Ausnahme gemacht, die jederzeit widerrufen werden kann, aber allein in der betroffenen Verdichterstation arbeiten wohl 5 oder 6 Stück von diesen Monstern.
Es ist klar, dass Russland für Investitionen, die den Weiterbetrieb ermöglichen, eine gewisse Sicherheit möchte, die derzeit nicht gegeben ist - auch angesichts der Erfahrungen mit NS2 - und der Sprengung einer Verdichterstation im sibirischen Teil der Jamalpipline in den 80ern durch die CIA - nach einem Softwareupdate.
Die Lieferung von Gas setzt setzt sowohl sowohl dessen sichere Bezahlung, als auch eine funktionierende Infrastruktur voraus. Beides ist durch westliche Sanktionitis grundlegend infrage gestellt - was sich aus der Perspektive von Gazprom durchaus als höhere Gewalt darstellt.
Ganix (1) schrieb am 26.07.2022 13:24:
Verträge kann man rechtmäßig kündigen, wenn gewünscht. Aber bestehende Verträge nicht zu erfüllen ist etwas anderes. Hier wird seitens Gazprom angebliche höhere Gewalt unterstellt. Aber die Turbine steht ja zur Ausführung aus DE bereit, Gazprom will sie nicht annehmen. Also selber verschuldet, und nicht höhere Gewalt.