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  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Das gesammelte Desaster

Hallo Brasso,

Ich schaue mir Habeck nicht freiwillig an und schon gar nicht im Fernsehen.
In der Regel lese ich, was er verzapft hat.

Wenn sie die Pressekonferenz von Habeck gesehen haben, in der er die 2. Alarmstufe ausgerufen hat, hat er genau das angekündigt. Er will 15 Milliarden bereitstellen, damit einige willige Staaten aus Brüssel aus Gas vom freien Markt aufkaufen sollen.

Einen Markt hat man, wo die Preisbildung durch Marktteilnehmer, mittels deren Angebot und Nachfrage entsteht. Wenn man den Preis jedoch nicht ermittelt, sondern vorab festsetzt, dann handelt es nicht um einen "freien Markt", präziser: um gar keinen.

Er wies sogar darauf hin, dass dadurch der Gaspreis sogar steigen wird, und das die Regierung daran arbeitet, die Bürger zu entlasten.

Man gedenkt aus langfristigen Verträgen auszusteigen, simuliert dann einen "Markt", auf dem die Preise sich jedoch nicht gemäß der Nachfrage entwickeln und reicht die gestiegenen Preise an die Verbraucher weiter.
Diese werden dann durch die eigenen Steuern für dieses politische Manöver "entschädigt".

Das Problem an dieser "Bauernschläue" ist, auf dem Weltmarkt kann man aktuell keinen Ersatz für den Ausfall des russischen Gases finden, womit der Druck in Sachen "Preisdiktat" eine Farce ist.
Ich habe mir schon bei Baerbocks legendärem Satz, man wolle "Russland ruinieren" gedacht, eigentlich braucht Putin nur den Hahn zudrehen und Wetten entgegen nehmen, wer eher ruiniert ist.

Man macht sich damit in Zukunft in Sachen Preisgestaltung und Lieferung von fracking-Gas aus den USA abhängig und lässt sich ergo eine Verteuerung der Produkte der heimischen Industrie diktieren, die damit auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig werden.

Der nächste Punkt ist die Energiewende: der Plan war, kurz- und mittelfristig aus Atomstrom, der Kohle und dem Erdöl auszusteigen und Erdgas als Brücke für das Backup der Gaskraftwerke vorrätig zu halten, wenn keine Sonne und kein Wind da ist. Das Erdgas wiederum sollte langfristig durch Wasserstoff ersetzt werden.

Kurz rekapituliert: Atom- und (Braun-) Kohlekraftwerke sollen weiterlaufen, Erdgas soll durch das erheblich unökologischere fracking-Gas ersetz werden, Erdöl kaufen wir weiterhin, nur nicht mehr aus Russland. Wasserstoffinfrastruktur existiert nicht, genügend Strom aus Wind- und Solarenergie auch nicht.
Man hat also hinterrücks den Plan A beerdigt und ein Plan B existiert nicht.

Egal aus welcher Perspektive, ob aus politischer, ökologischer oder ökonomischer, es ist eine einzige Ansammlung von Desastern.

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