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  • RFish

691 Beiträge seit 01.01.2013

Fakten?

Die Überschrift des Artikels ähnelt den in Deutschland heute üblichen Zeitungstexten.

Dem Inhalt fehlt es im zentralen Punkt an Fakten.

Insbesondere ist für mich nicht nachvollziehbar, warum Russland "seinen Plan" nicht trotzdem hätte durchziehen können. Denn der Kern ist die physische Lieferung von Gas. Den Gashahn hätte man schließlich in jedem Fall zudrehen können.

Der Transfer von Vermögenswerten hätte wohl kaum Chaos angerichtet und kann im Zusammenhang mit den russischen Kriegsplanungen gestanden haben. Die Reaktionen des Westens waren für jeden halbwegs begabten Strategen absehbar.

Rückblickend ist klar, daß die Gasspeicher in Deutschland bereits 2021 schlecht gefüllt waren und die Preise für Gas massiv gestiegen waren. In dem Zusammenhang lief in der deutschen Presse bereits eine Propagandawelle in der Russland bezichtigt wurde den Gashahn abdrehen zu wollen. Besonders hervorgetan hat sich auf Seiten der Politik Herr Krischer von den Grünen.

Wenn man sich die Liefermengen in 2020/2021 von Gazprom nach Europa ansieht, so sieht man, daß diese im Vergleich der Vorjahre konstant waren. Allerdings wurde die Ukraine nicht mehr (oder nur marginal) beliefert. Die Gazprom-Lieferungen in die Ukraine waren entsprechend eingebrochen. Insofern wurde vermutlich russisches Gas aus Europa in die Ukraine geliefert, so daß die vertragsgemäßen russischen Lieferungen nach Westeuropa nicht mehr ausgereicht und damit die Preise in die Höhe getrieben haben. Daraufhin wurde Russland in der "Presse" immer wieder bezichtigt den Gashahn zudrehen zu wollen und die oben genannte Propagandawelle entfacht.

Es gab allerdings nie die klare Aussage, daß Russland seine Lieferverträge gebrochen habe. Das wurde nur von Seiten der Propaganda aufgebracht, aber nicht belegt. Denn die öffentlich zugänglichen Lieferzahlen von Gazprom wurden nie bestritten und sie waren sehr eindeutig (s.o.).

Warum also "fehlte" Gas? Mir stellt es sich so dar, daß Russland seine Lieferverträge vor dem Krieg eingehalten hatte, aber nicht bereit war mehr Gas auf Basis der langfristigen Lieferverträge (zum günstigen Preis) zu liefern. Die Preise des (von der EU geschaffen Terminmarktes) waren den Käufern vermutlich nicht genehm (?). Ob Russland bereit war zu diesem Preis zu liefern ist mir nicht bekannt.

Aufgrund von Wortwahl und Faktenarmut halte ich den Artikel für wenig glaubwürdig - zumal die deutsche Regierung die Umsetzung (keine Gaslieferungen mehr) garnicht hätte verhindern können.

Wäre Gazprom Deutschland liquidiert worden, hätte eben jemand anders das Gas verkauft - zumal die Speicher ohnehin einen geringen Füllstand hatten - was ja auch geschehen ist - mit oder ohne russischen Plan.

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