Gerne eingefordert, bemüht sich konstruktive Kritik darum, "es" "besser" zu machen. Unterstellt also, dass die Politik es gut gemeint, aber schlecht gemacht hat.
Kritiker, die sich so um eine Verbesserung bemühen, werden zwar meist nicht erhört, verzweifeln gelegentlich auch daran, kommen aber selten zu dem Schluß, dass sie komplett neben der Spur liegen. Nicht, weil ihre Vorschläge unbrauchbar wären, sondern, weil sie sich über die Absichten und Zwecke der Politik täuschen.
Wer immer wieder Vorschläge unterbreitet, wie man die armen Leute besser unterstützen könnte, bemerkt zwar, dass sie mal wieder auf "taube Ohren" stoßen, und bemerkt durchaus auch, dass die faktische Politik meist nur den ohnehin Reichen (aka "die Wirtschaft") nützt. Einen gescheiten Schluß zieht aber niemand draus. Lieber den nächsten, gut gemeinten Vorschlag unterbreiten.
Klar könnte man ein Freikontingent an Strom, Wasser, Gas vorsehen, und dann eine Progression. So dass der Sparsame besser gestellt ist als jetzt, der Arme sich das zeugs leisten kann, und der Reiche mehr zahlt, weil er mehr verbraucht. Nur scheint das ja gar nicht gewollt zu sein, oder?
Sinnvoller wäre es also, sich zu überlegen, was die Politik erreichen will. Dann kann man sich nicht nur den einen oder anderen Vorschlag in Richtung Politik sparen, man bekommt auch viel über die Gesellschaft und deren reformhähigkeit heraus. Manche Dinge sollte man nicht verbessern, die entsorgt man lieber auf dem Müllhaufen der Geschichte, wie es so schön heißt.