Suicido schrieb am 01.08.2022 10:31:
Deutschland hatte 30 Jahre Zeit um die Energiewende ohne Stress zu stemmen und 8 Jahre um sich direkt auf die aktuellen Probleme vorzubereiten.
Man sollte nicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten auf die Vergangenheit schließen.
Vor 30 Jahren war Photovoltaik noch enorm teuer. Und Windräder waren einige Nummern kleiner und um Größenordnungen schwächer als heute.
Es wäre finanzieller und sicher auch ökologischer Blödsinn gewesen, mit diesen Technologien auf 100% erneuerbare Energien zu gehen.
Inzwischen sind wir an dem Punkt, wo Photovoltaik eine der billigsten Energiequellen überhaupt ist. Dafür fehlen jetzt die Energiespeicher.
Und wenn ich heute fantasiere, kubikmeterweise Platin in den Elektroden für Wasserstoff-Elektrolyseanlagen zu verbauen, wird man das in ein paar Jahrzehnten, wenn's dafür hoffentlich billigere Materialien gibt, vermutlich auch belächeln.
Ich denke recht optimistisch: Wenn's die Energiespeicher gibt, kommt die Energiewende aus wirtschaftlichen Gründen von ganz allein und ziemlich schnell. Strom wird gefragter, damit steigen auch die Einspeisevergütungen und noch mehr PV-Anlagen und auch Windparks werden installiert.
Fossile Brennstoffe und auch AKW werden im Vergleich vermutlich zu teuer und unrentabel, nur Nischen wie Müllverbrennung dürften sich halten.