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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Die glauben ihrer eigenen storyline

"Wir haben Inflation"
Dieses politisch gewollte Narrativ geistert tagein, tagaus durch die bundesdeutschen Medien. Davon getrieben agiert die politische Führung völlig kopflos, hat sie doch auch nicht den Bildungshintergrund, die Zusammenhänge und Ursachen selbst begreifen zu können, ist hingegen auf "interessierte" Berater angewiesen.

Und so etabliert sich in grün-gelb-roten Köpfen das alte Bild, dass Inflation ja bedeute, die Leute hätten zuviel Geld, das man nun per Preiserhöhung abschöpfen müsse, um die Geldmenge am Markt so zu verringern.
Was sie nicht sehen und begreifen, dass eben diese Geldmenge gar nicht real im Markt existiert, nicht bei den Konsumenten vorhanden ist, wo man sie nun abzuschöpfen gedenkt.
Das von der EZB "geschöpfte" Geld wurde massiv in einen nicht marktaktiven Sektor gepumpt, zumeist rein virtuell, auf dem der Konsummarkt überhaupt keine Rolle spielt. Hier ging es primär um einen in sich geschlossenen Finanzmarkt, von dem allenfalls ein paar Investitionen in die Angebotsseite des Realmarktes abfielen, während schon seit längerem die Profitrate dort maximiert wurde auf Kosten der Konsumenten.
Somit haben wir nicht nur eine aufgepumpte Blase im Finanzsektor, der mittlerweile keinerlei Realwerte mehr entgegenstehen, zum anderen eine massive Akkumulation von Kapital auf der Angebotsseite, die sich primär auf den Export stützte, während der Binnenmarkt abgeschöpft und ausgeblutet wurde und wird.

Anstatt nun die Geldmenge dort zu reduzieren, wo sie sich aufgehäuft hat und einzig innerhalb der Blase virtuell zirkuliert, hat sich die Regierung vorgenommen, dort abzuschöpfen, wo die Akkumulation ohnehin am geringsten und das Ausbluten längst am größten ist - beim Verbraucher und damit zugleich bei der mittelständischen Realwirtschaft, die nicht global agieren kann und vom Binnenkonsum abhängig ist, zudem direkt der Erschaffung dem Erhalt von Realwerten zuzuordnen.

Das jahre-, sogar jahrzehntelange Versäumnis, den Finanzmarkt mit seiner ausufernden Spekulationsblase, die vom EZB-Geld direkt profitieren konnte und weiter profitiert, effektiv zu regulieren und sich hier endlich Zugriffsinstrumente bereitzulegen, rächt sich nun für diejenigen, wo diese Instrumente in Form von leicht erhöhbaren Steuern und Abgaben von Anfang an bereitstanden. So ist es eben nicht verwunderlich, dass es mal wieder die Verbraucher und die von ihnen abhängige mittelständische Realwirtschaft sind, welche die Zeche bezahlen dürfen, während der DAX stabilisiert und die Banken gerettet werden "müssen", bzw. man an das dort aufgehäufte Geld staatlicherseits gar nicht herankommt, ja, vielmehr noch immer weiter hineinpumpt. Wo fließt denn das "abgeschöpfte" Geld hin? Wieder in steuerbefreite Globalakteure und in die Staatsfinanzierung auf dem Kapitalmarkt.

Um das Bild noch etwas zu vereinfachen:
Würde die EZB tatsächlich Geldscheine drucken und diese ab Presse direkt in eine unzugängliche unterirdische Deponie kippen, wo sie vor sich hin rotten, so würde nominal ebenfalls die Geldmenge erhöht werden, realiter jedoch hätte niemand auch nur einen Cent mehr in der Tasche. Die Regierung jedoch ist so blind, den Leuten noch bis weit über die Schmerzgrenze das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen, um so die Geldmenge zu reduzieren und letztlich auch noch dieses auf die Deponie zu kippen. Einfach, weil sie nur die Definition "Inflation = Geldmengenvermehrung" kennen und zu begreifen meinen.

Dass diejenigen, die es eigentlich tatsächlich besser wissen müssten, die ganzen VWL-"Experten", die Klappe halten ist angesichts dogmatisch indoktrinierender Ausrichtung der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge und der anschließenden engen Verbundenheit zur weiter florierenden und profitierenden Finanzwirtschaft keine Überraschung. Wer anders denkt ist Paria und "ewiggestrig", "europafeindlich", sollte wohl besser "nach drüben gehen" oder "will Putin unterstützen", weil er nicht 150% hinter dem Wahnsinn des kollektiven wirtschaftlichen Suizids steht.

Und so nimmt es wenig wunder, dass ausgerechnet diejenigen, die der Preishammer ohnehin schon über Gebühr trifft, deren gesamte wirtschaftliche und auch reale Existenz auf der Kippe steht, dann noch per "Umlage" zusätzlich belastet werden.
Ideologie regiert! Hätten sich ja vor zehn Jahren anstatt der damals propagierten Gasheizung eine sechsmal so teure Wärmepumpe plus Photovoltaik auf dem beschatteten Norddach ihres Mietshauses installieren lassen können von ihrem kleinen Investitionskapital für das "abbezahlte Häuschen im Alter"... *fp*

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.08.2022 03:16).

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