Ramelow hat sich schon gegen die Unterstützung von Protesten ausgesprochen, weil da zu viele Rechte seien. Er wird nicht der Einzige in der Linkspartei bleiben, der so oder ähnlich argumentiert.
Damit ist die Unterstützung von Protesten durch die Linkspartei auch gleich wieder diskreditiert, was wohl auch Sinn und Zweck des Statements war. Die Frage, in wie weit das ohne solche Querschüsse glaubwürdig rüber gekommen wäre, mal draußen vorgelassen - da hätten viele, mich eingeschlossen, wohl auch so ihre Zweifel gehabt.
Wenn es die Linken, die den Namen noch verdienen - da würde ich am ehesten Lafontaine/Wagenknecht und das Umfeld nennen - nicht schaffen, sich glaubwürdig abseits der Partei "Die Linke" zu positionieren, fürchte ich, dass das mit einer glaubwürdigen linken Unterstützung der Proteste nichts wird. Der Austritt von Lafontaine war ein Schritt in die richtige Richtung, dem sind aber bisher kaum prominente Vertreter der Partei gefolgt, und vom Aufbau alternativer Strukturen ist, zumindest von außen erkennbar, bisher nichts zu bemerken.
Aufstehen hat zu einer Aktionskonferenz aufgerufen, es scheint da Reaktivierungstendenzen zu geben. Wenn sich da prominente Dissidenten der Partei in großer Anzahl und ohne Wenn und Aber mit einbringen, wäre das vielleicht eine Chance, bisher gibt es aber keine konkreten Äußerungen, die das erwarten lassen.
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.08.2022 12:21).