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  • GenosseGeneral

mehr als 1000 Beiträge seit 04.02.2013

Lasst uns das einfach mal genau anschauen

"Günther Nonnenmacher sieht in Gaucks Münchener Rede eine Chance,
dass nun "ein autoritatives Wort zur Außen- und Sicherheitspolitik
der Bundesrepublik" gesprochen ist, ein "Leitfaden" entwickelt wurde,
"der dem operativen Geschäft eine Richtschnur für Deutschlands Rolle
in der Welt sein kann""

Nun, der Bundespräsident besitzt keine echte Autorität und er hat
auch keinerlei Richtlinienkompetenz, als dass er einen Leidfaden
entwickeln könnte. Hier irrt Herr Nonnenmacher wohl.

"Ein Staat, der global Politik machen will, müsse "alle Mittel nutzen
- wenn es geboten ist, auch militärische"."

Soso, daher weht also der Wind. Wir sind wieder wer und sollten also
auch "unsere" Interessen militärisch durchsetzen. "Alle Mittel
nutzen" klingt etwas total und auch etwas bedingungslos. Findet ihr
nicht auch?

"Ob der Bundespräsident wirklich eine so "fundamentale
Neuorientierung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik
vorgeschlagen" hat, wie Thomas Lanig für die Deutsche Presse Agentur
berichtet, lässt sich anzweifeln; ohne schöngeistiges Beiwerk sind
seine Konzepte längst in offiziellen "verteidigungspolitischen"
Richtlinien und in offiziösen Denkschriften regierungsnaher Think
Tanks formuliert."

Natürlich, Herr Gauck spricht ja auch nicht für sich selber. Nur wenn
es der BP sagt, klingt das besser als wenn es ein ominöser Thinktank
daher faselt. Auch wenn der BP hier nur als Sprachrohr fungiert.

"Im Gauck-Ton heißt das: In der Bundesrepublik "zögere" man immer
noch, "die eigenen Fähigkeiten zur Gefahrenabwehr zu verbessern". "

Da fragt man sich aber, von welchen Gefahren Herr Gauck hier spricht.
Ich fühle mich nicht sonderlich bedroht. Er muss etwas anderes
gemeint haben. Aber ich glaube, um UNSERE Verteidigung ging es hier
nicht.

"Den USA müsse die Bundesrepublik einiges an Weltmachtarbeit
abnehmen, und in der EU habe das ökonomisch starke Deutschland
besondere "Verantwortung" zu tragen, also die Führung zu übernehmen
auch in Sachen Globalpolitik. "

Sollte man da nicht die anderen Staaten erstmal fragen, bevor man
sich einen universellen Führungsanspruch anzueigenen gedenkt? Und
warum sind die Interessen der USA automatisch auch deutsche
Interessen?!

""Wertebasiert" sei der "Sicherheitsbegriff" zu definieren, aber das
Profane vergaß Gauck auch nicht: Weltpolitisches Agieren "erlaube"
Deutschland, "Interessen und grundlegende Werte zu verbinden". Und
dann ein aufschlussreicher Lehrsatz: "Freihandel reimt sich auf
Frieden, Warenaustausch auf Wohlstand." "

AHA, jetzt wissen wir, was Herr Gauck mit Verteidigung meint. Das
Durchsetzten von nationalen Bestimmungen und ideologischen
Grundsätzen auf internationalem Parkett.

"Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan? Da ist Gauck ganz
glaubensfest: Der war "notwendig", sagt er, mehr nicht."

Na, wenn der das sagt, muss es ja stimmen. Sonst wären die Amis da ja
ohne uns einmarschiert und wir hätten und nicht an den Kosten
beteiligen können.

Diese Euphemismen von Sicherheitskonferrenz und Verteidigung sind
schon sehr erheiternd.

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