Es ist von Autor David Goeßmann mMn unredlich, die zivilen palästinensischen Opfer in Gaza gegen die israelischen und internationalen Opfer der Massaker aufzurechnen: Wenn die Hamas, ihre Finanziers und Ausrüster im Iran und Katar es gewollt hätten, hätte Israel nie auch nur einen Stein in Richtung Gaza geworfen. Sie hätten einfach auf ihre Strategie verzichten müssen, aus Gaza Tod und Zerstörung auf die israelische Bevölkerung regnen zu lassen, um danach die Gegenschläge propagandistisch missbrauchen zu können.
Doch dazu sind diese nicht bereit. Das Prinzip "Land durch Israel gegen Frieden durch Palästinenser" ist, wie das Wochenende zeigte, brutal gescheitert - und zwar nicht an Israel, sondern an der Hamas sowie an deren Sponsoren. Sie hassen Israel mehr, als sie die Palästinenser lieben. Das ist kein "Narrativ", sondern die Folgerung aus den Ereignissen dieser Woche - und der Jahre davor.
Hamas installiert seit Jahren vorsätzlich Raketenabschussanlagen in Schulen, insbesondere solche der UN, auf Krankenhausdächern oder neben Hotels, in denen ausländische Journalisten oder Organisationen untergebracht waren. Das Recht Israels auf Selbstverteidigung erstreckte sich auch, entgegen der Behauptung Goeßmanns, schon immer auf solche Ziele in Gaza, auch völkerrechtlich: und zwar dann, wenn von diesen Zielen eine Bedrohung gegen Israel ausgeht. Dabei gibt es den vom Autor von Israel (aber nicht von Hamas) geforderte Verhältnismäßigkeitsgrundsatz nicht - auch wenn Israel sich zuvor daran hielt ("Roof Knocking").
Die Lösungsvorschläge des Autors hat Israel immer wieder versucht. Nach dutzenden Freilassungen von Terroristen, der Räumung Gazas durch Israel in 2005 und vielen anderen Zugeständnissen wie der Versorgung Gazas mit Wasser und Strom: Nichts hielt die Hamas von den Massakern vom Wochenende ab.
Wenn Israel jetzt nicht die Kontrolle über Gaza erringt, werden Iran und Katar weiter Raketen nach Gaza liefern und Hamas weiter ausrüsten. Hamas wird weiter Zivilisten in Israel beschießen oder, wie am Wochenende, diese vor Ort massakrieren und mit den Videos der Massaker prahlen. Nach Gegenschlägen Israels wird Hamas regelmäßig Videos der Zivilbevölkerung, die sie als Schutzschild missbraucht, publizieren.
Seit Jahrzehnten begehen westliche Kommentatoren wie hier David Goeßmann und leider auch Entscheider immer wieder den Fehler, den Menschen im Nahen Osten unsere Maßstäbe zu unterstellen - trotz besseren Wissens und aufgrund naiven Wunschdenkens.