Laut Titel geht es eigentlich um Vorschläge, wie man die AfD stärken könnte. Aber das ist natürlich ironisch gemeint, Herr Goeßman will also genau das Gegenteil dessen, was die AfD seiner Meinung nach stark gemacht hat.
Einmal (der zweite Artikel, "Gebt der AfD Sündenböcke ...") befaßt er sich mit der Thematisierung bestimmter Probleme, insbesondere im Zusammenhang mit der Migrationspolitik, durch die Medien.
Meiner Meinung sind aber die Medien in dieser Frage, freundlich formuliert, so zurückhaltend, wie es nur irgendwie geht. Ich lese beispielsweise zufällig heute in der Stuttgarter Zeitung (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sexuelle-belaestigung-im-freibad-wieder-jugendliche-im-freibad-belaestigt.1b85c54b-1a99-4783-865d-7d402f89197d.html) von sexueller Belästigung im Freibad, was ein ziemlich häufiges Problem sein dürfte. Über die ethnische Zusammensetzung des Täterkreises erfährt man dabei normalerweise nichts, oder allenfalls in Nebensätzen oder indirekt, aber niemals im Titel. Was will Herr Goeßman in dieser Frage? Komplettes Totschweigen? Wenn aber sexuelle Belästigung oder sonstige Gewalttätigkeiten in den Freibädern mittlerweile häufige Vorkommnisse sind und viele Leute sich dort nicht mehr hintrauen, dann dürfte Totschweigen nur zur weiteren Diskreditierung der etablierten, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, führen.
Messerstechereien selbst auf dem Schulhof und Drangsalierung von Schülern, die sich nicht durch Mitgliedschaft in einem Clan (oder dort, wo die Mehrheitsverhältnisse das noch hergeben, in einer Nazi-Clique?) zu schützen wissen, dürften auch so verbreitet sein, daß Totschweigen einfach nicht mehr funktioniert.
Zeitungen wie die "Bild" greifen vielleicht manchmal zu drastischeren Formulieren. Das kann ich nicht einschätzen, weil ich diese Zeitungen nicht lese und nur ausnahmsweise zu Gesicht bekomme. Aber selbst wenn die "Bild" derartige Vorkommnisse relativ unverblümt thematisiert, was will Herr Goeßman unternehmen? Die "Bild" verbieten?
Im ersten Teil geht es ihm eher um die Beendigung des neoliberalen Sparzwanges, wofür angeblich genug Geld da sei. Meiner Meinung nach besteht der Gegenwert der Sparkonten zu nicht unerheblichem Teil aus niemals eintreibbaren Staatsschulden. Diese kann man natürlich per Erbschaftssteuer einkassieren. Aber damit ist man nur die alten Schulden los, für ein großes Konjunkturprogramm oder dergleichen müßte man neue Schulden machen. Wer wird einem Staat Geld geben, der die Sparer enteignet? Der die russischen Oligarchen enteignet, ob sie nun persönlich für Putin sind oder nicht? Den man daher im Verdacht hat, jederzeit mit fadenscheinigen politischen Gründen Leute zu enteignen, die diesem Staat nicht passen, und sei es nur deswegen, weil sie halt Gläubiger dieses Staates sind?
Hinzu kommt, daß Herr Goeßman realwirtschaftliche Dimensionen der Probleme nicht sieht oder nicht sehen will, die sich auch mit noch so viel Geld nicht aus der Welt schaffen lassen. Wenn die weltweite Düngerproduktion durch die steigenden Energiepreise rückläufig ist und die Ukraine weniger Agrarprodukte exportieren kann, dann hat man eben ein realwirtschaftliches Problem. Auch in anderer Hinsicht, etwa beim Ruin unseres Bildungssystemes und dem niedrigen Bildungsstand der 2015 unter Merkel Zugewanderten, ist der Schaden längst angerichtet und auch mit noch so viel Geld nicht mehr zu beheben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.06.2023 16:55).