In der politischen Öffentlichkeit wurde ab dem Sommer 2015 die sogenannte "Flüchtlingskrise" zu dem alles-dominierenden Thema erklärt. Große Teile des politischen Establishments und der Massenmedien transformierten den Zuzug von Schutzsuchenden zur existenziellen Bedrohung der deutschen Republik, und skandalisierten das Thema über Jahre.
Wie bitte?
Das habe ich komplett anders in Erinnerung. Es waren die Leitmedien, die mit immer neuen Bildern und Berichten am Ende für einen Kurswechsel gesorgt haben.
Bis zum Sommer galt Dublin II. Das Land, in dem ein Flüchtling zuerst europäischen Boden betritt, hat auch das Asylverfahren durchzuführen. Es war Deutschland, was stets eine europäische Lösung abgelehnt hat. Das alles wurde dann über Nacht von Frau Merkel kassiert.
In einer der wenigen öffentliche Debatten wurde Frau Merkel wenige Monate zuvor noch als kaltherzig dargestellt, als sie in einer Fragerunde einem Flüchtlingskind erklärte, Deutschland könne nicht jeden Flüchting aufnehmen.
Dann ging kurze Zeit später das Bild von dem toten Kind am Strand um die Welt.
Und dann die Bilder von taudenden gestrandeter Flüchtlinge in Budapest.
Das alles bereitete den Boden für die von Frau Merkel ausgerufene "Willkommenskultur". Wobei ihr fachlicher Beitrag weitgehend darin bestand, dass sie ohne Abstimmung mit der CSU und anderen europäischen Staatschefs kurzerhand den Kurs, den Deutschland noch bis dahin gefahren hatte (Dublin II, Asylverfahren in dem Land des Ersteintritts, keine europäische Verteilung) über Nacht um 180° drehte. Die eigentliche Arbeit wurde von tausenden von Freiwilligen und den Kommunen geleistet. Merkels Beitrag bestand weitgehend aus haltungsschwangeren Worten und Selfies mit Fllüchtlingen.
Und selbstredend haben die so vor vollendete Tatsachen gestellten europäischen Staatschefs bis heute kein besonderes Interesse daran, Deutschland bei der Lösung der Probleme zu helfen, die es sich selbst eingebrockt hat.
Und es dauerte Monate, bis die Medien mal in einem Gastkommentar einen Hauch von Kritik an dieser Politik veröffentlichten. Die Leitmedien, allen voran die öffentlich rechtlichen, waren eifrigst bemüht, die Probleme klein zu reden und diese Politik mit Lobeshymmnen zu begleiten. Und jeden, der es wagte, sich dagegen zu stellen, in die rechte Ecke zu stellen.
Über Monate wurden aus Kolonnen mit jungen geflücteten Männern die eine Familie mit Kindern herausgepickt, um dieses Zerrbild in den Abendnachrichten zu präsentieren.
Die ganze Ponyhof-Meinungsmache ist dann erst in der Sylvesternacht in Köln in sich zusammengefallen. Anfangs hat man noch versucht, den Deckel drauf zu halten. Doch weil in den sozialen Medien immer mehr von Übergriffen auf Frauen berichtet wurde, konnten auch Merkels Prätorianergarden nicht mehr den Deckel drauf halten.
Und bis heute vermeiden die Leitmedien, die Folgen für unsere Gesellschaft zu thematisieren. Vor allem über die Kosten erfährt man wenig. In der Folge von Merkels Willkommenskultur haben viele Gemeinden schon einmal ihre Hebesätze für die Berechnung der Grundsteuer erhöht. Und sie werden dies voraussichtlich 2025 ein weiteres Mal tun, wenn die Grundsteuer komplett auf die neuen Verfahren umgestellt wird.
Ich kann hier nicht erkennen, dass die Medien da irgendwas "skandalisiert" hätten. Im Gegenteil, der Skandal besteht darin, dass die Leitmedien ein Zerrbild von einwandernden Fachkräften präsentierten und bis heute den Bürgern weiter Sand in die Augen streuen.