1) die Gesellschaft ist immer schon gespalten: in eine Kapitalistenklasse und einer Klasse der Lohnabhaengigen, mit ein bisschen Mittelschichten dazwischen. Die Reichen leben in einer voellig anderen Welt. Die meisten von ihnen halten sich fuer etwas Besseres und verachten die "Normalbevoelkerung".
2) Das RWE Klimaaktivisten als Terrorsisten bezeichnet ist zu erwarten, da der Energiekonzern gut an der fossilen Energie verdient.
3) RWE haette lieber die AfD in der Regierung als eine solche Regierung:
Die Regierungen müssen endlich auf die originären Sorgen der Menschen reagieren und ihren Lebensstandard sichern durch faire Besteuerung und geänderte Prioritätensetzung.
Im Faschismus werden Klassengegensaetze durch den Staat zugunsten des Kapitals unterbunden. Ideologisch wird dies als Einheit des Volkes dargestellt.
Faschismus droht keinesfalls vom Rand der Gesellschaft, sondern vom Kern des kapitalistischen Nationalstaates, wenn Faschismus Unterstuetzung der grossen Kapitale hat. Der Faschismus richtet sich dabei direkt gegen antikapitalistische Bestrebungen, namentlichen von Seiten der Lohnabhaengigen.
4) Eine "Spaltung der Gesellschaft", d.h. eine Spaltung der Lohnabhaengigen (rechts/links, Auslaender/Einheimische usw.) ist deshalb durchaus tolleriert bis angestrebt. Dasselbe gilt fuer Verschwoerungstheorien. Ebenso wuenschenswert ist ein liberaler Diskurs. Einerseits warnt er davor, dass Kind nicht mit dem Bade auszuschuetten, andereseits kommt er nie einem wirklichen Ergebnis.
5)
Die neoliberale Politik sollte so schnell wie möglich beendet werden.
Einerseits ist dies ein Appell fuer einen moderaten Kapitalimus, der nach wie vor akzeptiert das die Kapitalisten auf den Ruecken der Lohnabhaengigen leben, waehrend letztere leben um zu arbeiten, um Reichtum fuer andere zu schaffen. Moderater Kapitalismus aendert nicht das Prinzip, sondern richtet sich nur gegen Extreme vor denen man selbst bei bestem Willen nicht mehr die Augen verschliessen kann.
6) Zum anderen ignoriert die Aussage die realen Kraefteverhaeltnisse im kapitalistischen Nationalstaat. Grosser Reichtum ist tendenziell grosser Einfluss, insbesondere in der Politik. Das wird auch voellig klar, wenn man mal eine Minute darueber nachdenkt und das durchbuchstabiert. Die Regierungen sind die Regierungen des Kapitals.
Die Bildzeitung gehoert einer der reichsten Familien im Lande. Und sie vertritt die egoistischen Interessen dieser Familie und insoweit dies nationale Klasseninteressen sind, die des nationalen Kapitals im allgemeinen. Das die Bildzeitung das Sprachrohr des "kleinen Mannes" sei, ist lachhaft.
7) Das grosse Kapital findet seine Gegener im gesamten Rest der Bevoelkerung, von Leuten im Niedriglohnsektor, bis hin zu kleinen oder gar mittleren Unternehmen. Die Einheit dieser "Antikapitalisten" besteht aber nur in dieser Opposition. Sie haben darueber hinaus kein gemeinsames Ziel. Sie in einer Partei - etwa der Linken - zusammenzufuehren muss letztlich scheitern.