Vom Dual-Fluid Reaktor gibt es außer paar Machbarkeitsberechnungen nichts (im englischen würde man es "back of the envelope calculations" nennen).
Nettes Konzept, aber alles mit Atomkraft ist in der Praxis alles doch viel komplexierter und aufwendiger als man zuerst mit seinen "back of the envelope calculations" gedacht hatte.
Die zwei Hauptprobleme mit dem Konzept sind:
- Man kennt kein geeignetes Material für die Salzlösung/Blei Wärmetauscher
- Im allgemeinen hat man keine große Praxiserfahrung im Umgang mit den Nuklearbrennstoff als Salzlösung. Da dies ja alles dann hochgradig radioaktiv ist, ist der geplante Umgang im Kraftwerk zur Aufbereitung und Neubefüllung doch extrem "tricky".
Will man auf absehbare Zeit schnelle Brüter bauen gibt es nur eine Technologie die fertig ist: der BREST aus Russland. Die Russen hatten schon alle technischen Probleme im Umgang mit bleibasierten Reaktoren für ihre Alfa Uboote gelöst, und als nicht-brüter ist dies erprobte Technologie. Die einzige Frage die jetzt erprobt werden soll ist wie der optimaler Betrieb als schneller Brüter auszusehen hat, besonders in Hinblick auf das "Verbrennen" von Transuranen von alten Brennstäben.
Theoretisch gibt es noch die Natrium gekühlten schnellen Brüter, aber dort ist der Umgang mit dem Natrium zu aufwendig und gefährlich als dass diese jemals eine Zukunft haben. Selbst die Russen kehren dieser Technologie den Rücken, obwohl sie als einziges Land in der Welt diese Reaktoren erfolgreich betreiben konnten.
Für MSR (molten salt reactor) muss man erst über viele Jahre praktische Erfahrung sammeln wie man genau den Brennstoffzyklus und diese Reaktoren am besten sicher betreibt, und ob dieses Konzept dann wirklich seine versprochenen Vorteile immer noch hat. China hat 2022 den ersten Forschungsreaktor wo der langfristige Betrieb erprobt wird Betrieb (aber nur 10 MW...).