FreimannK schrieb am 19.04.2024 06:52:
Trotz der Hände vieler hatte sich allerdings der wirtschaftliche Output teilweise ziemlich in Grenzen gehalten. Da musste damals wohl irgendwas anderes schief gegangen sein.
Darüber hinaus kann sich der Staat in so einem System dann voll und ganz darauf konzentrieren, die Kinder in das autokratische System einzupassen, so dass sie später mal zu guten ja-Sagern werden und dann brav die eine Partei "wählen" gehen.
Klar sind da andere Sachen schiefgegangen. In einem System, welches keinen Druck aufbaut (ob das positiv ist, sei dahingestellt), dass man etwas leisten muss um erfolgreich zu sein bzw. in dem materielle Ziele fehlen (Konsumgüter usw.), die man erreichen kann/will, ist kaum Motivation vorhanden etwas "zum Wohle aller" zu tun. Dafür ist der Mensch an sich viel zu sehr Egoist. Andere Faktoren waren fehlende Modernisierung der Produktionsmittel um die Produktion zu steigern, das Bremsen von Innovation, weil dann womöglich "Bruderstaaten" abgehängt worden wären usw. Die wenigen Joint Ventures (z. B. im Autobau) mit dem Westen waren ein zaghafter Ansatz sich daraus zu lösen, aber es war zu wenig und kam zu spät.
Zum zweiten. Ja klar gab es passend zum System die entsprechende politische Bildung. Aber kaum in Krippe oder Kindergarten. Das kam erst später in der Schule, durch Geschichte, mindestens ein Fach mit politisch-wirtschaftlichen Themen sowie FDJ etc. Natürlich gab es eine Schulpflicht, wie in der BRD auch, so dass jeder daran teilnehmen musste. Aber das hatte ja kaum Einfluss auf die Demografie. Es gab keinen generellen Grund sich um eine Existenz Sorgen zu machen (außer die Gefahr des 3. WK aus Versehen und wg. des Gegensatzes der Machtblöcke). Finanziell waren Kinder kein Armutsrisiko wie das jetzt der Fall ist. Kinder können das Armutsrisiko erhöhen, da Kinder einerseits den Bedarf und damit die Ausgaben der Haushalte unmittelbar steigern, andererseits die Betreuungsaufgaben einen Ausgleich durch Mehrarbeit erschweren oder sogar zu einer Reduzierung der Erwerbstätigkeit führen.