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  • victa

802 Beiträge seit 05.03.2017

Re: Unfruchtbarkeit ist wohl nicht das Problem

Sentinel schrieb am 23.01.2024 16:11:

Es drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass eine säkuläre Gesellschaft am Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung anscheinend - und durchaus evolutionsatypisch - den Sinn nach Fortpflanzung und Reproduktion verliert - ganz nach dem Motto: wenn das alles sein soll, dann lohnt das doch eh' nicht die Mühe.

So wie Sie es schreiben klingt das irgendwie so negativ. Dabei könnte man dem ganzen durchaus etwas positives abgewinnen.
Wer sagt denn überhaupt dass menschliche Gesellschaften sich "evolutionstypisch" zu verhalten haben? Immerhin unterscheiden sich Menschen in einigen Punkten grundlegend von allen anderen Lebensformen.
Abgesehen davon stellt sich mir die Frage was Sie überhaupt mit "Fortpflanzungstrieb" meinen. Der einzige zugrundeliegende Trieb ist dabei doch eigentlich nur der Sexualtrieb. Der Wunsch nach Nachkommen ist weniger triebhafter als vielmehr gesellschaftlicher Natur, da er vollständig von Ideologien und den wirtschaftlichen Verhältnissen bestimmt wird. Im Vergleich menschlicher Populationen fällt z.B. auf dass hohe Geburtenraten stark mit technischer und/oder gesellschaftliche Rückständigkeit (insbesondere religiösem Fundamentalismus) einhergehen. An dieser Stelle lohnt es sich mit der Entstehungsgeschichte des Patriarchats auseinanderzusetzen, welches in der Moderne ja zu recht immer kritischer betrachtet wird. Im Grunde handelt es sich dabei um die älteste Form Gesellschaftlicher "Geburtenkontrolle" - überwiegend auf Kosten der Frauen.

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