Die Autorin bringt wichtige Aspekte der aktuellen Corona Krise zusammen und unterscheidet sich damit positiv von unbewiesene Behauptungen der Lockdown-Kritiker über angebliche Masterpläne, die in der Regel mit einer Verharmlosung von COVID-19 einher gehen.
Der "Überwachungskapitalismus" und andere Übel werden bezeichnenderweise in Bob Harts neuem Roman "DER STORE" beschrieben. (Warum nur erinnert mich das Buch an Amazon? ) Dort wird aber auch skizziert, wie es generell im Kapitalismus weiter geht:
- Massenarbeitslosigkeit und Untergang der Kleinunternehmer
- Ende der Globalisierung durch menschenleere Fabriken
- "Green New Deal" als systemkonforme Antwort auf die drohende Klimakatastrophe
- "Screen New Deal" - ein Kunstwort der kanadischen Journalistin Naomi Klein, das ein Konzept zur Privatisierung staatlicher Aufgaben beschreibt
Die Industrielle Produktion hat ein Höchstmaß an Produktivität erreicht. Eigentlich könnte man sofort die klassenlose Gesellschaft und das Ende der Warenproduktion - also auch des Kapitalismus - ausrufen. Jeder Mensch könnte Güter nach seinem Bedarf erhalten. Es gäbe keinen Grund mehr für Kriege und Hunger. So etwas ist nichts anderes als der von Karl Marx beschriebene Kommunismus. Die monotheistischen Religionen würden hier vermutlich vom Paradies reden.
Aber es gibt einen Haken: Die Produktionsmittel sind noch in den Händen einer kleinen, elitären Schmarotzergruppe, die die Waren ihrer Fabriken künftig per Knopfdruck herstellen können - nicht in Asien, sondern im eigenen Land.
Siehe dazu auch das neue Quartalsheft der Zeitschrift "Marxistische Blätter" zu den Nutzniessern der Coronakrise:
https://neue-impulse-verlag.de/shop/item/978396170356/zur-lage-der-arbeitenden-klasse-in-der-corona-krise-paperback
Diese Eliten wollen ihr schönes, privilegiertes Leben natürlich nicht einfach so kampflos hergeben und sie wollen natürlich auch keinen Kommunismus. Für den Notfall haben sie deshalb mit PESCO und Schnöggersburg auch den Plan B in der Schublade liegen. Aber Plan A würden sie bestimmt lieber umsetzen: Eine willenlose Masse, die auf Sparflamme, aber nicht in extremer Not, ruhig und zufrieden vor sich hin vegetiert.
Aber - wo sind bei Plan A die Käufer? Die sind und bleiben arbeitslos!
So ist es im Nachhinein verständlich, wenn selbst der BDI über ein BGE sinniert hat. Natürlich kein BGE, das ein luxuriöses Leben für alle erlaubt. Nein, es muss gerade dazu reichen, dass die Überflüssigen nicht verhungern und keinen Drang haben, zu revoltieren. Den Rest erledigen geistlose Fernsehserien, Dschungelcamp und sonstiger kultureller Abfall.
Amazon & Co spielen dabei natürlich eine Schlüsselrolle. Sie übernehmen die Aufgaben des Staates. Ein krasses Beispiel gibt es dazu aus den USA:
https://www.youtube.com/watch?v=IFqNAEx1lm4
New Yorks Gouverneur Cuomo plant gemeinsam mit Eric Schmidt (Ex-Vorstand von Google) eine düstere Vision des totalentkernten Staates. Darin wird fast 50 Jahre nach Milton Friedmans neoliberalem Laborexperiment während der Pinochet-Diktatur in Chile die staatliche Verwaltung öffentlicher Aufgaben endgültig entsorgt und weitgehend komplett auf private Konzerne wie Google und Amazon übertragen.
Dieser Plan von New Yorks Gouverneur Cuomo und Eric Schmidt ist keine Verschwörungstheorie, sondern er existiert und schlägt hohe Wellen - jetzt auch in Deutschland. Der folgende Telepolisartikel liest sich zwar anfangs etwas zäh. Wer aber die ersten Absätze durchhält, landet bei einem schaurigen Krimi, der auch für uns bald Realität werden könnte. New York wird nur der Anfang sein.
Ein vorausgegangener Artikel im US-Portal "The Intercept" ( Herausgegeben von Glenn Greenwald, Noam Chomsky etc. ) befasst sich ebenfalls kritisch mit den Plänen von Cuomo und Schmidt
https://theintercept.com/2020/05/08/andrew-cuomo-eric-schmidt-coronavirus-tech-shock-doctrine/