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  • Merkels Märchenonkel

207 Beiträge seit 10.10.2005

Wenn Nachbarn egal + Zivilcourage ein Fremdwort sind, braucht es Überwachung

Es ist ja alles soooo bequem.
- Das Essen nur noch in die Mikrowelle (Kochen strengt ja an und wie?
  Frische Zutaten? Um Himmels Willen!)
- die Meinung aus dem beaknnten Blatt (glauben Sie mir, es ist
einfach
  besser so), das dann doch keiner gelesen haben will
- und jetzt der Ruf nach Überwachung, wo man nicht mal mehr den
  Nachbarn kennt.
  Der könnte ja eventuell sogar ein richtig netter Mensch sein.

Da wo ich den anderen nicht kennen lernen will, dort wo ich keine
Zivilcourage mehr habe, da brauche ich dann auch Überwachung. Es ist
einfach bequemer so. Den Mitmenschen, den Nachbarn ansprechen? Wo
kämen wir hin?

Aber irgendwann, ja eines schönen Tages, da könnte es passieren, dass
mein Foto in der Zeitung steht und die Polizei vor der Türe ... so
wie bei Katharina Blum. Das wäre ein mögliches Resultat einer
Überwachung, die keine Fragen mehr stellt.

Aber wer kennt denn noch diesen Film? Oder wer hat sich seinen Reim
darauf gemacht?

Wer seine Mitmenschen nur noch als Fleischbrei wahrnimmt, der landet
selber schnell im selben Fleischwolf.

Der Märchenonkel
P.S. Übrigens ein lautes Danke an die 68er, die als antiautoritäre
Wichtigtuer sogar Hunde auf meinem Sitzplatz in der Strassenbahn ihr
Geschäft machen liessen. Wenn jemand Zivilcourage genug hatte, etwas
zu sagen, wurde er als Spießer verlacht. Seit damals ist Zivilcourage
immer weniger geworden. So jedenfalls ist mein Eindruck.
Aber ist so etwas nicht ein Erbe, das man auch ausschlagen kann?
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