Wir hatten vor 5 Jahren einem Fall in der Familie, erst zwei mal starke Hyponatriämie, dann unerklärliche Verwirrung.
Und ein neuer extrem autoritärer Hausarzt mit wenig Anamnese.
Bei der Hyponatriämie wurde offenbar nicht nach Leitlinien vorgegangen und weder die Natriumionenkonzentration im Urin noch die Osmolalität gemessen.
Erste Diagnose der Klinik: angebliche Polydipsie über 5 Liter pro Tag. Das war vollkommen ausgeschlossen. Die Frau trank eher zu wenig. Ständige Durchfallattacken. Der neue Hausarzt und ein Labor lehnte damals das Nachholen der obigen Measungen ab. Natrium hatte ich daraufhin dann verärgert selbst zu 30.6 mmol/l gemessen. Das deutete für mich Richtung SIADH nebst Ursachen wie ein Bronchialkarzinom oder eine Entzündung/Verletzung am Gehirn. Nach 3 Monaten Delirium dann Verschreibung von 10 Tabletten Cotrim. Plötzliches Verschwinden aller Symptome! Nach ein paar Wochen Rückfall mit erneutem Delirium, Verweigerung von Medikamenten, Essen und Trinken.
Fehldiagnose fes Hausarztes in 30 mm Lettern: Demenz.
Da musste ich massiv in der Klinik intervenieren. Ausschluss von Lungenentzündung usw.. Gabe von Cephtriaxon gemäß Antibiogramm gegen eine Harnwegsinfektion. Tägliche Verschlechterung des Zustandes bis zur Lähmung im Bett. Mit Mühe konnten wir die erneute Gabe von Cotrim mit Heilungsbeginn schon 5 h nach der ersten Tablette erwirken, nach 5 Tagen wieder Herumlaufen im Garten. Ein Experte diagnostizierte dann zerebralen Morbus Whipple.
Das wäre wegen des Gezerres um das Cotrim fast tödlich verlaufen! Der Hausarzt wehrte sich nämlich mit Händen und Füssen gegen die nochmalige Verordnung.
Das ist heimtückisch, denn dieser Tropheryma Whippleii ist nicht nur schwer nachweisbar, man kann auch kein Antibiogramm dafür erstellen und dieser Erreger war gegen Cephalosporine resistent und sprach nur auf Cotrimoxazol und Meropenem an.
Beim letzten Klinikaufenthalt im Frühjahr war sie nach einigen gesunden Jahren unter der üblichen Cotrim-Langzeitprophylaxe den Keim leider immer noch nicht völlig los, nach zwei erfolgreichen Behandkungen mit Cotrim nebenbei bei einem Armbruch in einer anderen Klinik bzw. einer Lungeninfektion mit Meropenem kam es dann nach Schmerzmitteln (u.a. Tilidin) zu Blutungen und der letzte Oberarzt in der örtlichen Kreisklinik zweifelte das Expertengutachten des Uniklinik-Chefarztes dann auf einmal einfach mal an, verweigerte strikt Cotrim, der neue Chefarzt Meropenem. Ergebnis: Tod.
Und als Krönung wurden mein Vater und ich noch in der Klinik angesteckt, mein Vater starb an einem Behandlungsversuch und ich liege nun auch noch flach.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.11.2024 18:22).