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389 Beiträge seit 24.01.2005

Na, na ,na

das war wohl ein bisschen über die Stränge geschlagen.

Ich bestreite nicht, dass es das alles gab. Die Vollbeschäftigung war
eine staatliche Maßnahme  die auf Ideologie gründete. Der Schlendrian
war dann auch nur im geschlossenen System überlebensfähig und wurde
nach dem Fall der Mauer gnadenlos weggeputzt.

Nur, was dabei auffällt ist, dass die kapitalistische Marktwirtschaft
sich überhaupt nicht an die Regeln der neoliberalen
Wirtschaftswissenschaften hält. Die kapitalistische Marktwirtschaft
scheint eine gigantische Fehllokation  aller Ressourcen mit
Konzentrationserscheinungen zu erzeugen. Und das auch am
"Arbeitsmarkt". Millionen qualifizierter Leute haben nichts mehr zu
tun und werden stattdessen vom Staat alimentiert.

Woran liegt das? Der Mensch mit seiner Arbeitskraft ist in diesem
System nichts als ein Stück Ware und ist demzufolge den Marktgesetzen
ausgeliefert (welche quasi-naturgesetzliche, man könnte sagen
religiöse Qualitäten haben).

Wenn die zu erwartende Rendite für die human resources
(Menschenmaterial) unter das marktübliche Niveau absinkt, zieht sich
das Kapital zurück und geht in andere Werte.

Der Mensch ist ohne Beschäftigung. Nicht, weil er keine
gesellschaftlich nützliche Tätigkeit machen könnte, sondern weil
innerhalb des Marktsystems die Renditeerwartung für seine Tätigkeit
zu gering ist. Viele Tätigkeiten haben aber nun mit Rendite überhaupt
nichts zu tun, sind aber für den Zusammenhalt einer Gesellschaft
höchst wichtig.

Daraus folgt: Je mehr die kapitalistische Marktwirtschaft sich in
alle Bereiche des Lebens ausbreitet, bis in die intimsten
persönlichen oder familiären Angelegenheiten, umso größer sind die
gesellschaftlichen Verwerfungen.
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