Nun ja, sicher meckern viele, man solle dem deutschen Film "eine
Chance" geben. Aber das tut das Publikum auf jeden Fall. Vielmehr
gibt es Leute beim Film, die ihm keine Chance geben und sich hin und
wieder zu sehr in plakative Schemen pressen (lassen), auch ein Grund
dafür, dass ich dem deutschen Film zwar eine Chance gebe, er mir
aber nicht immer.
Fragt sich auch, wo diese "Experimente" immer stattfinden.
Das zu Grunde liegende war ein Sozialexperiment, was auch bedeutet,
dass die Ursachen allgegenwärtig sind - im Beruf, wenn man eine
Dienstleistung in Anspruch nimmt, in der Beziehung, eben überall
wo Macht und 'weniger' Macht sich treffen. Das kann auch durchaus
während eines Filmdrehs sein, wer weiss schon ob der Regisseur
mehr Klischees folgen möchte als die Schauspieler wirklich wollen
oder umgekehrt.Ob Masturbationsszenen von Damen im Kino poetisch sind,
sei dahingestellt - man kann dem Regisseur ja zu Gute halten, dass
männliche Masturbation auch das beste Genie in ihrer Poesie
überfordern würde ;). Dennoch, Konventionen erschüttert
man damit schon lange nicht mehr.
Über die exakte Intention der Autorin kann ich nichts aussagen,
mich allerdings stört doch all zu oft das seltsame Verharren im
Plakativen des hiesigen Films. Woran es auch immer liegen mag, wenn die
amerikanische Filmindustrie es vermag, aus Stephen King Romanen
psychologische Profile der Hauptfiguren mit Feingefühl heraus zu
modellieren gibt mir das zumindest immer noch mehr als poetische
(pardon, mir bisweilen eben zu klischeebesetzte) Dramaturgie. Aber es
gibt ja auch Leute, für die Letzteres die wahre Kunst ist.
Tut mir Leid, wenn ich jemandem damit auf den Schlips trete - ich kann
mich ja das nächste Mal zurückhalten.
:)