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  • Giadello

mehr als 1000 Beiträge seit 17.04.2007

Das ist Kunst ! ... oder: Lehrer sollten lesen können


Boah ! Und gleich soviel auf einmal ... 
Erst einmal ein  nicht nur mit „spitzer Feder“ sondern wahrscheinlich
auch noch auf einer Schiefertafel verfaßter Artikel ... denn
vermutlich hat das als markerschütternd empfundene „Geräusch“
einen verkappten Oberlehrer dazu gebracht, der Autorin ein „Sechs, Frau
Simon. Setzen.“ entgegenzuschleudern. Gleich zweifach – einmal per
Mail, ein zweites direkt ins Forum, damit die anderen auch etwas davon
haben mögen. In einem anderen Land würde man diesen Beitrag
vielleicht als Ironieversuch abtun, in Deutschland jedoch kann man
davon ausgehen, daß es ernst gemeint ist. Oder war. Wie auch
immer... die Mentalität blitzt immer wieder auf, sei es in
Zeitungsleserbriefen, Online – Foren (wie hier) oder Newsgruppen.
Bitter.

Zum zweiten gibt es aber hier wie in vielen anderen Tp-Beiträgen
auch Leute mit einem gesunden (naja ;) ) Sinn für Humor. Ich sach
nur HMP ! *g* Ist das Kunst ? Wenigstens isses luschtisch...

Immerhin hat die Oberlehrerfraktion der Autorin zugestanden, über
die Fähigkeit zum Verfassen ganzer Sätze zu verfügen.
Hierin teile ich seine Kritik. Ihre Deutschlehrer (-innen) können
stolz auf Sie sein, Frau Simon ... es hat nicht nur zu ganzen
Sätzen, sondern auch zu einem beeindruckenden Stil gereicht.
Daß Sie nebenbei auch noch über Humor und Beobachtungsgabe
verfügen, dafür zeichnet die Schule nicht verantwortlich,
weshalb diese beiden Eigenschaften auch nicht zwingend bei den hiesigen
(Ober-) Lehrern vorhanden sein müssen (s.u.). 

Äh ... worauf will ich eigentlich hinaus ? Ich möchte noch
ein wenig lobhudeln. Der Artikel ist nicht nur kurzweilig zu lesen,
teilweise zum Brüllen komisch – er gibt mir als jemand, der den
Film nur vom Trailer her kennt auch eine erste Orientierung. Nicht nur
über den Film, sondern auch über die anzunehmende Intention
des Autors und sein Selbstbild. Mit „Todfeinde“ hat er eine saubere
Arbeit abgeliefert, die auch ohne Pseudo – Provokation (weibliche
Masturbationsszenen und ... äh ... Intimrasur) und überhobene
Feindbilder (Bundeswehr ? Menschenexperimente ? Den allen Menschen
innwohnenden Dämon ? Oder doch nur den Deutschen ?) auskommt.
Weniger Knalleffekte als sensible Charakterstudien. Schade, daß
er sich diesmal nicht an seinem damaligen Qualitätsstandard zu
messen scheint.
Aber hier geht es ja schließlich um mehr. Um den Menschen an
sich. Um Frauen, die erst ihren Vater beerdigen und hernach selbst
bereitwillig in eine (andere) Kiste hüpfen. Um die Männer,
die dies verdienen. Nicht nur das, ... die später ebenso
selbstverständlich gerettet werden können (mit Waffengewalt
!). Sehe ich hier eine Umkehrung des klassischen Heldenschemas ?
PROVOKANT ! Das ist Kunst !
Es geht um Chefredakteure, die anscheinend keine Zeitung lesen
können (Medienkritik ?). Um Leute mit einer zweiten Chance, ...
ein Leben nach dem Taxi. Oder doch nicht ?
Habe ich hier die Schwulen vergessen ? Um die geht natürlich auch.
Poetisch natürlich, versteht sich.

Das ist Kunst ! Ein Fingerzeig wird doch noch erlaubt sein. Oder
wenigstens wummernde Musik.
In diesem Sinne...

WUSCH ! TAMTAM !


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