....meine Güte, ich muß mich schon schwer wundern, zu welchen
Reaktionen mein Posting die Leser dieses Forums animiert: Danke
dafür!
Wenn ich mir jedoch so manch anderen Beitrag zu diversen Artikeln
anschaue, muß ich mich schon schwer wundern, wie zart besaitet
sich auf einmal die Telepolis-Community zeigt!?! Da wird ansonsten
schonmal ein Artikel als für Telepolis unwürdig abgestuft,
der Autor als unfähig "geflamet", ... Warum dann so ein
Aufschrei? Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen.
Schließlich wird/wurde in Telepolis oft genugt über die
Auswüchse berichtet, die unsere deutsche Fernsehlandschaft so
hervorbringt. Diese Artikel werden in der Regel gefeiert und
begrüßt. Jetzt geht mal einer der Leser hin und vergleicht
den Artikel einer Autorin (liegt es etwa daran?) mit dem
Präsentieren von "Ingo Dubinski´s Puller" (zur
Erinnerung Stefan Raabs "TV Total") und sofort gibt es einen
Aufschrei der Entrüstung...
Zur Erklärung: Ich traue mir selbst die intelektuellen
Fähigkeiten zu, zwischen Ernst und Ironie zu unterscheiden (da mag
manch einer anderer Meinung sein, ist mir aber ziemlich egal...). Und
genau das stört mich ja auch an dem Artikel: Das einfach kein
einziges ernsthaftes Statement enthalten ist. Wenn ich mir eine Kritik
durchlese, erwarte ich halt ein wenig mehr als nur die ironische
Kommentierung eines Films. So was mache ich, wenn ich nach dem Kino mit
Freunden beim Bier sitze und über ein mieses Machwerk
ablästere... Vielleicht sollte man eine neue Rubrik schaffen? So
im Sinne von: Der Cineasten-Stammtisch, oder so... da kann dann jeder
Redakteur seinen ganz persönlichen, subjektiven Eindruck abliefern
und jeder Leser weiß, daß man mit Kommentaren auf
Bier-Niveau zu rechnen hat (ob das hoch oder niedrig ist, kann jeder
aus seinen eigenen Erfahrungen mit Bier beurteilen...) und sich nicht
den Artikel mit der Erwartung durchliest, daß z.B. mal ein paar
fachliche Anmerkungen zu den schauspielerischen Leistungen der
Darsteller gemacht werden. Darüber war ich enttäuscht und
angenervt. Daß man sowas heutzutage nicht mehr in der
Öffentlichkeit äußern darf (außer man sitzt bei
Raab & Co. auf der Couch...) finde ich bedauerlich. Oder vielmehr:
Daß die "Öffentlichkeit" (soweit man das Forum
"Öffentlichkeit" nennen kann) niemanden mehr eine
Meinung jenseits der Albernheit, Jux und Dollerei zugesteht, ist ganz
schön schade.
MfG,
Sebastian (weit über dem Oberlehrer verweilend ;-)