Baz Luhrmann ist ein Aufklärer im Sinne der Postmoderne: einer, der dekonstruiert, einer, der das Skelett der großen Erzählung namens Elvis Presley freilegt und der den Star als Konstrukt einer Starindustrie, das Gefühl als Gleitmittel des Geschäfts und die Moral als Maske der Macht offen zur Schau stellt.
Faszinierend. Die große Erzählung namens Elvis Presley als besonders flutschender Sexroboter einer Starindustrie, der dank des Organs und anderer Talente der Person Elvis Presley mit Leichtigkeit Massen von Konsumenten mental flachlegte, weil das Gefühl als Gleitmittel des Geschäfts in den Rezipienten das Feuer schürte...
Herr Suchsland schreibt zudem noch, Luhrmann "interessiert sich auch in diesem Film nicht für Moral, sondern für die schillernden Oberflächen seines Stoffes", das entspräche nach meinem Verständnis der Macht des Films, im Sinne eindrücklicher Bilder. Was meinte er nur mit "Moral als Maske der Macht" *ponder*
So ist Elvis auch hier das, was er auch im echten Leben vor allem war: In erster Linie eine Figur für die Bühne und lange Zeit das willenlose Objekt allerlei Begehrlichkeiten: seiner Fans, seiner Liebhaberinnen, seiner Mutter und vor allem seines Managers.
Auch interessant: aus Perspektive der Starindustrie erwähnt Howard Bloom u.a. im Kapitel ("A Tale of Two Hormones - A Brief History of Pop") den "King".