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  • INT_MIN

889 Beiträge seit 18.05.2020

Und jetzt? Gini auf 0, damit alle gleich arm sind? (Widersprüche inside)

Ich zitiere mal die 7 Wunder der DDR, diverse Fundstellen im Netz, Autor unbekannt:

In der DDR hatte jeder Arbeit.
Obwohl jeder Arbeit hatte, wurde nicht gearbeitet.
Obwohl nicht gearbeitet wurde, wurde der Plan erfüllt.
Obwohl der Plan erfüllt wurde, gab es nichts.
Obwohl es nichts gab, hatte jeder alles.
Obwohl jeder alles hatte, wurde geklaut.
Obwohl geklaut wurde, fehlte niemandem was!

Klar, das ist polemisch, überzogen und eine Beleidigung für jeden fleißigen Ossi, dessen Biographie mit der »Wende« entwertet wurde.

Bis zum Ende der DDR mußte sich die BRD noch Mühe geben, das »bessere« System zu sein. Der Gini-Koeffizient war wohl näher an der 0 als heute, der DAX bildete noch reale Wertverhältnisse ab und ein halbwegs gut verdienender Alleinverdiener konnte noch alleine Familie und Eigenheim stemmen. Die Familie hatte noch einen Stellenwert. Mit Wegfall der Systemkonkurrenz wurde schleichend über 30 Jahre hinweg alles haram, was den 40 Jahre währenden Wohlstand der BRD ermöglichte — pikanterweise auch auf Kosten der mit Sanktionen belegten DDR, die sich ihren sehr bescheidenen Wohlstand ohne fremde Hilfe aufbauen mußte (sollte man fairneßhalber erwähnen).

Heute leben wir von der Substanz, und unserer Kanzlerin traue ich zu, daß sie am liebsten hätte, daß alle gleich arm sind.

Denn wenn jeder mit dem Überleben beschäftigt ist, gibt es keine Revolution. Und als privilegierte Pfarrerstochter konnte sie auch sehr erfolgreich durch ein (ansonsten für die meisten anderen) repressives System navigieren und für sich das Maximum rausholen.

Warum sonst seit 2015 der massenhafte Zufluß an Billiglohnkonkurrenz für den größten Billiglohnsektor Europas (≠ EU)?
Warum sonst das Abwürgen des deutschen Mittelstands und kleiner Unternehmen mit immer mehr Vorschriften im Namen des Klimaschutzes, ohne für Fairneß gegenüber Exportweltmeister China zu sorgen?
Warum sonst die höchsten Energiepreise und Rundfunkgebühren Europas, mit größten Hürden für »soziale Härtefälle«?
Warum sonst wird die Familie medial bei jeder Gelegenheit schlechtgeredet und »alternative Lebensentwürfe« als toll dargestellt, ohne dazuzusagen, wie beschissen zwei oder drei schlechtbezahlte Bullshitjobs gleichzeitig sind? Warum machen die Gewerkschaften bei so was mit?

Viele unterstützen diesen neoliberalen Schwachfug mit dem pseudosozialistischem Wohlfühlanstrich der moralischen Überlegenheit, denn die Wählergunst der alternativlosen Uniparty aus SPD-GRÜN-CxU ist ungebrochen. Das wiederum heißt: Die Mehrheit will genau solche Verhältnisse wie im Artikel beschrieben — und noch mehr davon.

Das heißt auch, daß es der Mehrheit immer noch viel zu gut geht. Und die Frage ist: Trotz oder wegen solcher Verhältnisse, die sich in Zukunft noch weiter verchärfen werden, wenn das Narrenschiff namens »der Westen« diesen Kurs seiner Machtelite fortsetzt?

In diesem Sinne wünsche ich allen hier frohe Weihnachten.

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