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  • Nützy

mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2010

Widerwort

1. Schon deine Überschrift ist ein Strohmann. In meinen gesamten Beitrag steht nicht, dass es Armut immer gibt. Ich weise nur darauf hin, dass man bei gewissen Definitionen von Armut auch bei maximaler Gleichverteilung noch Armut ausmachen können wird.
Mein Argument lautete vielmehr, dass es Armut auch in anderen Wirtschaftssystemen gab, ergo kann Armut nicht alleinige Folge des Kapitalismus sein.

2.
blu_frisbee schrieb am 25.12.2020 16:29:
> Das ist falsch. In der Steinzeit und bei nichtschriftlichen
> Kulturen gibts keine "Armut".

Also überall dort, wo man keine empirischen Quellen hat. Das scheint mir arg konstruiert zu sein.

In der Steinzeit gab es sehr wahrscheinlich schon eine gewisse soziale Schichtung, eine Gruppe von "Häuptlingen" oder Schamanen und Normalos.

> Nach 10.ooo Jahren Produktivkraftentwicklung aber schon. Wie kommt?

Eine geladene Frage.

> Die Behauptung, Armut hätt es immer gegeben, wäre quasi eine
> Naturkonstante, damit unabänderlich, ist interessierte ideologische
> Lüge.

Natürlich kann es "Kulturen" geben, in denen die soziale Schichtung nicht durch Armut usw. dargestellt wird. Etwa wenn alle formal das selbe Eigentum haben, aber eine Parteiclique oder ein Club informell das sagen hat. Ist das ein Gegenargument?

> Den Unterschied macht das Eigentum, das ist nicht natürlich sondern
> Resultat von Gewalt.

Die Abwesenheit von Eigentum ist häufig auch das Resultat von Gewalt... ;-)

Dazu zwei Gegenargumente:
1. Schon bei Menschenaffen wird festgestellt, dass sie anderen Artgenossen ihr Futter nicht mehr wegnehmen, wenn sie dieses in Händen halten.
2. Es gibt gewisse Gegenstände, die einen emotionalen oder rituellen Wert haben und mit denen im Altertum (teils noch heute) Menschen sogar bestattet werden.
Die Vorstellung vom Eigentum als "Sachwert", also nur eine Realisation von Geld, ist ebenfalls relaitv neu.

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