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  • hrwe

mehr als 1000 Beiträge seit 02.04.2001

Re: "...werden die verzweifelten Klimaprotestierenden vielfach kriminalisiert...

DcPS schrieb am 09.10.2023 20:06:

Drei Gerichte, neun Meinungen?
Auslegungssache. Wenn ich nachweisen muß, daß erst jemand gestorben ist, weil Klimaschützer unangekündigt Straßen sperren, obwohl geistig gesunden Menschen klar sein muß, daß etwas passieren kann - dann ist die Rechtsprechung nicht in Ordnung. Dann muß der Ermessensspielraum für Richter eingeschränkt werden.
Vergessen wir nicht; Im Namen des Volkes - so heißt es.
Eine Tat, die gefährdet, muß geahndet werden. Nicht mit Nachsicht bedacht.
Ansonsten "züchten" wir Egoisten, die ihren Willen über das Allgemeinwohl stellen.

Ob Gefährdung hier ein sinnvoller Vorwurf ist, ist fraglich. Jedes Auto stellt eine gewisse Gefährdung da.
Die Kleber planen wohl auch meist eine Rettungsgasse ein. Ob die dann nutzbar ist, liegt eher an den Autofahrern.
Die Kleber riskieren auch bewusst ihre Gesundheit. Das ist für die meisten Egoisten kein gangbarer Weg.

Wir wären wesentlich weiter in der Klimaproblematik, würden wir nicht durch solche Aktionen abgelenkt. Das erzeugt einen Widerwillen - keiner läßt sich gern zwingen zu etwas - und der wird dann auf das Klimathema übertragen. "Laß' mich in Ruhe mit Kkima, mir reichen die Kleber!" - das ist die erzeugte Assoziation.

Da streiten sich die Sozialwissenschaftler noch. Einige sagen, dass es das Thema im Gespräch hält.
Wenn du dich erinnerst, wie FFF und Greta am Anfang beschimpft und verhöhnt wurden. Dann wurden sie Mainstream und waren normal. Jetzt werden die Kleber gefragt, wieso sie ihren Protest nicht so schön wie FFF machen.
Es ist jetzt generell hoffähig, dass man sich seines schlechten Gewissens entledigt, indem man Aktivisten im Mob mit anderen Bequemen beschimpft.

Unser Rechtssystem ist recht konservativ, es löst kaum Probleme, sondern festigt nur bestimmte Regeln. Das führt zu Fehlentwicklungen, Dogma statt Dialektik.
Sicher würde mir mehr vernünftiges Tun besser gefallen; Einiges wäre machbar. Aber da steht der Kapitalismus als Orientierungswerk dagegen, die Politik ordnet sich dem goldenen Kalb unter. Da sollte man anfangen, die "Verfassung" strikter auszulegen, was Umverteilung angeht, diese sittenwidrig hohen Vergütungen z.B.
Regeln dafür sind da, das wäre die richtige Stelle, die Politik in ihren Auftragsbereich zurückzubringen. Dann wird's auch was mit dem Klima.

Da stimme ich zu.

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