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  • Pickwick81

mehr als 1000 Beiträge seit 12.07.2002

Re: die Zweite

> Frage mal diejenigen, die für die Subventionen in der Landwirtschaft
> verantwortlich sind.

...und vor allem dijenigen, die die Leute bezahlen, die für die
Subventionen verantwortlich sind... :-)

> In einer Marktwirtschaft wird jedenfalls nach Möglichkeit _nichts_
> überflüssiges produziert, einfach, weil es sich nicht rechnet.

Das bezweifle ich stark, eine reine Marktwirtschaft wäre niemals
"gerechter" oder "praktikabler" bzw. zukunftssicherer, als unser
jetziges Ssstem. Angebot und Nachfrage bestimmen nicht allein die
Produktion und den Preis, die Vergangenheit hat gezeigt, dass man
vielen Menschen immer mehr aufdrücken kann, also Märkte schaffen, die
niemand wirklich braucht. So wäre es mit Sicherheit auch mit allem,
also wenn die werbung sagt, wir brauchen alle 10l-Autos, fährt die
Masse auch nur noch damit rum.

Vor allem gäbe es keine Kontrolle der Macht und des Eigentums mehr,
wer soll Firmen daran hindern, alle Waale mit einmal abzuschlachten,
nur um sie in Dosen zu stopfen??? :-) Wem gehören Ölquellen auf
einmal???

> Du favorisierst ineffizientere Techniken/Produkte. Das senkt den
> Lebensstandard - auch wenn du es nicht wahrhaben willst.

Das stimmt nicht, denn man kann nicht einfach die Effizienz eines
Windkraftwerkes mit der eines Atomkraftwerkes gleichsetzen und sagen,
nur weil ich jetzt ein paar mehr Cent für strom zahle, ist meine
Lebensqualität gesunken, obgleich ich generell vielleicht erst
dadurch überhaupt ein Leben habe, wiel ansonsten die Umwelt längst
zerstört wäre.

> Jetzt komme bitte nicht mit Allgemeinplätzen wie 'gerechte
> Umverteilung' - jeder empfindet etwas anderes als 'gerecht'.

Selbstverständlich, aber es gibt allgemein anerkannte
Moralvorstellungen etc. in der Gesellschaft, die auch akzeptiert
werden, also kann man die Leute auch "zwingen", z.B. nur noch
3l-Autos zu fahren, um die Umwelt für zukünftige Generationen zu
sichern.

> Und die angesprochenen Müllberge haben auch Verursacher. Wenn
> diejenigen diese überflüssig finden würden, sie würden den Müll
> vermeiden, etwa durch weniger Konsum. Aber - ähnlich wie bei
> 'gerecht', hat auch jeder einzelne seine eigene Ansicht, ob etwas
> überflüssig ist oder nicht.

Noch mal ne ne, so viel Eigenverantwortung kann man den Massen wohl
nicht zutrauen, sonst gäbe es auch nicht sowas wie StarSearch und
Co... :-)

Zumal man theoretisch auch eine Verantwortung für zukünftige
Generationen hat und das ist sehr abstrakt, so dass daran eigentlich
kaum jemdan denkt. "Wir sind irgendwie in diese Welt gekommen und
leben vor uns hin, also werden das zukünftige Generationen auch."
Dass das nicht stimmt und viele Leute immer wneiger Vertrauen in die
Zukunft bekommen, zeigen zurückgehende Geburtenraten, zumindest bei
uns. Könnte man das dann nicht als Zeichen interpretieren, dass
unsere Volksvertreter eigentlich reagierne und dieses Vertrauen
wieder herstellen müssen, um unseren Fortbestand zu sichern???

> Nichts ist auf ständiges Wachstum angewiesen.

Also ich würde sagen, unser System schon. Was passiert mit Firmen,
die nicht ständig wachsen??? Richtig, sie verschwinden in der
Bedeutungslosigkeit. Wieviele Firmen finden stabile Gewinne schlecht
und bauen deshalb Arbeitsplätze ab??? Warum funktioniert unsere
Gesellschaft ohne Wirtschaftswachstum nicht mehr so wie früher???

> "Den Grund" gibt es nicht, es gibt viele Gründe.

Es sind aber wenige wichtige, wie ich finde.

> Z. B. sind die
> Arbeitslosen nicht ausreichend qualifiziert bzw. haben die falschen
> Qualifikationen; auf diese Weise können sie keine von der
> Gesellschaft nachgefragten Güter erzeugen (und - ja - auch wenn du
> immer von Überflußgesellschaft redest - es gibt noch genug
> Nachfrage).

Das ist meiner Meinung nach definitiv nicht das Hauptproblem, denn
wenn es stimmen würde, würden wir einen Mangel bemerken. Was würde
passieren, wenn diese 5 Millionen etwas erzeugen, das wir
offensichtlich gerade nicht brauchen??? Natürlich würde durch mehr
Kreativität auch sinnvoll neues geschaffen werden können, aber der
gRoßteil würde wieder zu einem steigenden Überfluss führen.

Auch die Tatsache, dass viele sehr hoch qualifizierte Menschen zur
Zeit keine Arbeit haben, zeigt 1. dass wir Wachstum brauchen, weil
die Nachfrage nicht stimmt, und 2. dass durch zunehmende Effizienz
einfach viel weniger Arbeitskräfte benötigt werden als früher.

Vor allem die zunehmende Automatisierung dürfte uns noch scher zu
schaffen machen, denn es kann nicht überall eine steigende
Autmatisierung stattfinden und gleichzeitig eine Verschiebung der
Arbeitskraft von einem Bereich in einen anderen, wie früher.

> Ein weiteres Beispiel ist staatliche Regulierung, die
> teilw. beschäftigungshemmend wirkt... und noch vieles vieles mehr.

Das stimmt, aber diese Regelungen sind definitiv nicht
Arbeitnehmerrechte, die es abzubauen gilt, wie es aber immer öfter
gefördert wird.

> Globalisierung bedeutet, daß mehr Märkte erreicht werden können. Für
> die hier arbeitslosen evtl. doch die Chance, ihre Güter dort anbieten
> zu können.

Die hier Arbeitslosen produzieren nicht, dazu wird ersteinmal ein
erhöhtes Wachstum benötigt. Es stimmt, das mit einer steigenden
Anzahl der Märkte, auch die theoretische Anzahl der Konsumenten
steigt. Aber alle Industrieländer treiben bereits Handel
untereinander, also was ändert eine zunehmende Gloablisierung mit
Märkten, die nicht einmal in der Lage sind, sich selbst zu ernähren,
daran??? Kauft jemand, der nicht einmal täglich zu essen hat, sich
einen DVD-Player??? ;-)

Ausserdem fürht diese zunehmende Globalisierung letzendlich nur zu
mehr Konkurrenz bei der Arbeitnehmern, denn Firmen werden auf einmal
in die Lage versetzt, in Afrika für einen Bruchteil der Kosten hier
zu produzieren. Ist diese Konkurrenz gerechtfertigt bzw. kann diese
Situation zu einer Verbesserung der globalen Verhältnisse führen???
Nein, denn wie soll derjenige Arbeiter, der unseren Lebensstandard
und-kosten hat, peislich mit einem Afrikaner konkurrieren, der schon
über einen Euro pro Tag glücklich wäre, weil er sich damit doppelt so
viel zu essen kaufen könnte, wie bisher??? Wird sich unser Arbeiter
noch einen DVD-Player kaufen??? An wen soll dieser dann verkauft
werden, wenn der afrikanische Arbeiter nur einen Euro am Tag
bekommt??? Das kann nicht funktionieren, die Industrie ist gerade
lediglich bestrebt, ein bereits aufgebautes Land wieder zu ruinieren.
Denn wenn Afrika da ist, wo wir jetzt sind, sind wir ein schönes
neues Globalisierungsziel.

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