Oh, danke für die Warnung. Ich hatte von Rether schon recht lange nichts mehr gehört, fand immer schon seinen starken Hang zum Moralisieren bemühend, liess mich aber immer wieder von originellen Pointen besänftigen. Offenbar tempi passati. Wie einer Anno Domini 2024 noch einen Habeck als Mass aller oder jedenfalls sehr vieler Dinge setzen kann, ist schwer nachvollziehbar. Da sind wohl die gesinnungsethischen Pferde mit Hagen durchgegangen, hat sich die reaktionär-kleinbürgerliche Ader, immer schon durchschimmernd, mächtig durchgesetzt. Schade.
Auch der allgemeinen Kritik an dem, was gegenwärtig in Deutschland unter Kabarett verstanden und dargeboten wird, kann ich mich vorbehaltlos anschliessen. Die Todsünde - kaum mehr lustig, von 'lachen machen' kaum mehr eine Spur. Ersetzt wird das allgemein durch eine tendenziell keifende Verdopplung dessen, was die ach so seriösen Mainstream-Medien ohnehin in TINA-Form dozieren. Zwar ist intern viel, ja nahezu alles, kritikabel, dennoch ist man integrierter Teil des Guten, verteidigt es gegen Rinks- und Lechtspopulisten, die wie all die Hater in den Social Media wie Pilze aus dem Boden geschossen seien, man weiss nicht warum und woher. Plötzlich gehts um Freiheit, Demokratie, Wehrhaftigkeit, gegen den bösen Iwan und weitere Unholde und Hitler-Impersonaters (oft kopiert, nie erreicht, denen fehlt eben die deutsche Gründlichkeit - obwohl, der Mann war Österreicher...)
Das ist jetzt ein klein wenig zugespitzt, aber leider alles andere als grundfalsch beschrieben. Dröge Zeiten.